Potsdam-Mittelmark: Kürzere Umwege für Güterfelder Auch Rettungskräfte sollen schnell vor Ort sein Annawald wird unter Schutz gestellt
Stahnsdorf - Während der Bauarbeiten für die Güterfelder Ortsumfahrung wird Autofahrern in Stahnsdorf eine weitere Umleitungsstrecke zur Verfügung stehen. Stahnsdorfs Gemeindevertreter sprachen sich in ihrer Sitzung am Donnerstagabend mehrheitlich dafür aus, die Sputendorfer Straße/Stahnsdorfer Weg als dritte Umfahrung zu öffnen.
Stand:
Stahnsdorf - Während der Bauarbeiten für die Güterfelder Ortsumfahrung wird Autofahrern in Stahnsdorf eine weitere Umleitungsstrecke zur Verfügung stehen. Stahnsdorfs Gemeindevertreter sprachen sich in ihrer Sitzung am Donnerstagabend mehrheitlich dafür aus, die Sputendorfer Straße/Stahnsdorfer Weg als dritte Umfahrung zu öffnen. Sie soll Autofahrern bei der Vollsperrung des Stahnsdorfer Damms (L 77) längere Umwege über das Güterfelder Eck oder den Teltower Ortsteil Ruhlsdorf ersparen.
Zuvor hatte es eine heftige Debatte um die Umleitung gegeben. Anwohner hatten sich dagegen ausgesprochen. Auch Bürgermeister Bernd Albers (BfB) äußerte Bedenken: Die Straße hin zur alten Landesstraße 40 sei zu schmal, bei Unfällen könnten nicht abschätzbare Schadensersatzansprüche auf die Gemeinde zukommen. Jetzt sollen die Betonblöcke auf der Sputendorfer Straße zu Beginn der Arbeiten an der Ortsumfahrung im Sommer aber beseitigt werden. Wie lange die Umleitung befahren werden kann, ist unklar. Im Zuge der Bauarbeiten für die Umgehungsstraße muss die Straße weggebaggert werden. Deshalb hielten die Gemeindevertreter auch an ihrer Forderung nach einer weiteren ortsnahen Umfahrung für die Baustelle am Stahnsdorfer Damm fest. Ein solche Provisorium müsste das Land bezahlen. Die Chancen dafür sind gering.
Weil Rettungskräfte aus Stahnsdorf und Teltow wegen der Straßensperrung am Stahnsdorfer Damm tagsüber mehr Zeit benötigten, um in die Stahnsdorfer Ortsteile zu gelangen, sollen während der Bauarbeiten auch Feuerwehren und Notärzte aus Saarmund, Ludwigsfelde, Nuthetal oder Babelsberg in den Ortsteilen aushelfen. tor
Stahnsdorf - Der Stahnsdorfer Annawald wird unter Schutz gestellt. Am Donnerstagabend stimmten die Gemeindevertreter einem entsprechenden Antrag von SPD/Grüne mehrheitlich zu. Demnach wird das rund 2,6 Hektar große Areal im Flächennutzungsplan-Entwurf durchgängig als Waldgebiet ausgewiesen. Lediglich auf drei Grundstücken an der Augustastraße wird den Eigentümern ein Baurecht im vorderen Teil ihrer Flächen eingeräumt. Für bestehende Häuser gilt Bestandsschutz.
Bislang galten Teile der Waldfläche als Bauland. An der Augustastraße reichten die Bauflächen bis zu 50 Meter in den Annawald hinein. Eines der betroffenen Grundstücke ist im Besitz der gemeindeeigenen Wohnungsgesellschaft. Diese Grundstücke in Wald umzuwandeln sei mit einem finanziellen Verlust auch für Stahnsdorf verbunden, da die Flächen abgewertet würden, argumentierte CDU-Vertreter Peter Weiß. Auch die Chefin der Wohnungsgesellschaft, Anja Zander, riet den Gemeindevertretern von der Umwandlung des Baulandes ab. Sie bezifferte den möglichen Verlust auf rund 300 000 Euro, der dann zum Tragen kommen würde, sollten die Banken die Sicherheiten der kreditbelasteten Wohnungsgesellschaft überprüfen. „Das Problem werden wir lösen“, sagte Linken-Vertreter Harald Mushack, wichtiger sei, das „grüne Stahnsdorf“ zu erhalten. tor
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: