Potsdam-Mittelmark: Landesmeister im Müllsparen
Konzepte in Mittelmark haben sich bewährt / Entsorgung wird 2005 teurer
Stand:
Konzepte in Mittelmark haben sich bewährt / Entsorgung wird 2005 teurer Potsdam-Mittelmark - Umweltamtsleiter Wolfgang Lorenz rechnet bei der Abfallentsorgung im kommenden Jahr mit einer Gebührenerhöhung um etwa 15 Prozent. Als Grund nannte er gegenüber den PNN die ab Juni 2005 gesetzlich geforderten Maßnahmen zur Vorbehandlung des Restabfalls vor der Deponieablagerung (PNN berichteten). Auch unter diesem Gesichtspunkt sei es gut gewesen, dass man im Landkreis frühzeitig auf eine weitgehende Vermeidung von Restmüll und damit auch auf die Reduzierung der Kosten gesetzt habe. Im Zuge dessen sind die Mittelmärker nun sogar „Landesmeister“ im Müllsparen geworden. Laut einer gestern veröffentlichten Bilanz des Umweltministeriums für das Jahr 2003 fielen im Landkreis pro Einwohner durchschnittlich nur 104 Kilogramm Hausmüll an. Dieser Wert liegt weit unter dem Landesdurchschnitt, der mit 143 Kilogramm und damit 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr angegeben wird. Umweltamtsleiter Lorenz führt das mittelmärkische Ergebnis darauf zurück, dass vor allem in den Siedlungsgebieten mit Einfamilien- und Reihenhäusern konsequent Müll getrennt und die Möglichkeiten der Kompostierung genutzt werden. Bewährt habe sich auch die Einführung von Biotonnen in Siedlungen mit Mehrfamilienhäusern. „Neuland hat der Landkreis zudem mit der Einrichtung der Wertstoff- und Kundenberatungszentren in Werder und Teltow beschritten“, betonte Lorenz. „Wir haben intensiv daran gearbeitet, öffentlichkeitswirksam für die Müllreduzierung zu werben.“ Nicht zuletzt habe der Landkreis mit dem Verzicht auf vorgeschriebene Mindestleerungen auch den notwendigen Anreiz geschaffen. Laut Lorenz habe sich dieses Konzept bisher bewährt. Wichtiger Indikator dafür sei, dass es trotz der Restmüll-Reduzierung keinen relevanten Anstieg von illegalen Abfallablagerungen gab. Das spezifische Problem der so genannten „Nullentleerungen“ werde indes derzeit gründlich vom Umweltamt untersucht. Durch die Einführung des Chipsystems zur individuellen Müllerfassung zu Beginn des Jahres 2003 war aufgefallen, dass 3 Prozent der Haushalte und 17 Prozent der Gewerbetreibenden überhaupt kein Restmüll hatten entsorgen lassen. Diese Fälle würden vom Umweltamt derzeit geprüft, sagte Lorenz. Bei Verstößen gegen das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz wird mit ordnungsrechtlichen Schritten gedroht. Im Landesdurchschnitt betrug die Jahresgebühr für die Abfallentsorgung im Jahr 2003 pro Einwohner 41 Euro. 1998 hätten die Gebühren laut Umweltministerium noch bei 49 Euro gelegen. Potsdam-Mittelmark liege hier voll im Landestrend, sagte Umweltamtsleiter Lorenz. Auch hier habe sich die Jahresgebühr kontinuierlich verringert. Hagen Ludwig
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: