Potsdam-Mittelmark: Landkreis prüft Schutz für Rieselfelder

Teltow - Die Untere Naturschutzbehörde prüft zurzeit, ob die Ruhlsdorfer Rieselfelder unter Schutz gestellt werden können. Das berichtete Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) auf der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten. Der Stadt sei kürzlich ein Schreiben der Kreisbehörde zugegangen, aus dem hervorgehe, dass der Landschaftsrahmenplan des Landkreises fertig gestellt sei. Das Papier empfehle die Eigenheiten der rieselfeldtypischen Strukturen zu erhalten, weise jedoch auf keinen gesonderten Schutz dieser Bereiche hin. Für eine spezielle Unterschutzstellung der Ruhlsdorfer Rieselfelder wären daher noch einmal die fachlichen und rechtlichen Voraussetzungen zu untersuchen, schreibt die Behörde.

Hintergrund der Teltower Bemühungen um einen Schutzstatus der Ruhlsdorfer Rieselfelder ist eine beabsichtigte Erweiterung der GVZ-Flächen (Großverteilerzentrum) im Nachbarort Großbeeren. Die Kommune war an die Stadt herangetreten, um über eine verkehrliche Erschließung zu verhandeln, die teilweise über Ruhlsdorfer Gemarkung führen sollte. Während einige Stadtverordnete der Bitte durchaus wohlwollend gegenüber standen, lehnten andere ab. Sie befürchteten vor allem dass der Verkehr auf der Ruhlsdorfer Straße zunehmen würde. Solche Bedenken kamen auch von Ruhlsdorfern auf einer Einwohnerversammlung. Ebenso erhob die Lokale Agenda Einwände gegen das Vorhaben, das aus ihrer Sicht einen zu großen Einschnitt in die Landschaft darstelle. Außerdem verwies sie auf das Radverkehrskonzept, das eine Wegeverbindung vom Mauerweg bis in den südlichen Landschaftsraum ausweise. Allerdings müssten die Wege im Gebiet der Ruhlsdorfer Rieselfelder noch durchgängiger gestaltet werden, um sie als Naherholungsraum auch nutzen zu können. KiG