Potsdam-Mittelmark: Landrat: Keine Einschränkungen für Fahrgäste
Potsdam-Mittelmark bereitet sich auf die Entflechtung der Havelbus-Gesellschaft vor
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Potsdam-Mittelmark - Eine mögliche Entflechtung der Havelbus-Verkehrsverkehrsgesellschaft (HVG) soll auf keinen Fall zu Einschränkungen für die Fahrgäste führen. Das sagte der mittelmärkische Landrat Wolfgang Blasig (SPD) am gestrigen Donnerstag auf seiner turnusmäßigen Pressekonferenz. Wie berichtet verhandeln die beiden Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland seit zweieinhalb Jahren über einen neuen Gesellschaftervertrag, nach wie vor ist keine Einigung in Sicht. Jetzt steht die HVG offenbar kurz vor der Zerschlagung. Am 28. Februar will der Landrat dem Kreistag im nicht öffentlichen Sitzungsteil vorschlagen, den Vertrag mit dem Nachbarkreis zum Jahresende zu kündigen.
„Es ist bedauerlich, dass das Pokerspiel jetzt bis zu diesem Punkt gebracht wurde“, sagte Blasig. Der Landkreis Havelland wünsche offensichtlich keine Veränderungen. Einen endgültigen Schlussstrich wollte er noch nicht ziehen. „Man kann die Beschlussvorlagen auch so interpretieren, dass eine Frist gesetzt wird, bis zu der unter klaren Prämissen noch verhandelt werden kann“, erklärte er.
Mittelmark will den Gesellschaftervertrag ändern, weil Havelbus zwar offiziell zu je 50 Prozent beiden Kreisen gehört – die Belastungen für ihn jedoch größer seien. Unter anderem geht es um mehr Fahrkilometer und darum, dass in Mittelmark mehr in die Busflotte investiert wird. Dissens gibt es vor allem zur Aufteilung der Kosten und zur Bewertung der Gesellschaftsanteile.
Wie berichtet war dem Landrat bereits im September 2010 vom Kreistag der Auftrag erteilt worden, die Entflechtung des Busunternehmens vorzubereiten. Ziel war es, aus den eigenen HVG-Anteilen und der ebenfalls kreiseigenen Bad Belziger Verkehrsgesellschaft (VGB) einen einheitlichen mittelmärkischen Verkehrsbetrieb zu gründen. Davon erhoffe man sich mehr Flexibilität und mehr Einfluss auf ein nachvollziehbares Verkehrskonzept, hieß es. Allerdings hatte ein Gutachten ergeben, dass die Aufteilung der HVG mit hohen wirtschaftlichen Risiken verbunden wäre. Daraufhin wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit Vertretern des Kreises Havelland gegründet, um die Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit auszuloten.
Mit über 430 Mitarbeitern sowie 250 eigenen und weiteren gemieteten Fahrzeugen ist die HVG das größte brandenburgische Busunternehmen. Bei den Beschäftigten sorgen die Entflechtungspläne für Verunsicherung. Blasig betonte gestern, dass die Busfahrer nicht um ihre Arbeitsplätze bangen müssten. Arbeitsrechtlich müssten neue Gesellschaften mit den Linien auch das Personal übernehmen. Der Prozess der Entflechtung könnte sich über Jahre hinziehen. Gleichzeitig ergebe sich die Chance, Verflechtungen mit neuen Partnern einzugehen, so Blasig. Hagen Ludwig
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