Potsdam-Mittelmark: Landrat warnt vor voreiligen Baumfällungen
Klimawandel und Problempflanzen als Hauptthema der neuen Naturschutzbroschüre
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Potsdam-Mittelmark - Klimawandel, Baumschutz und Problempflanzen sind zwei wichtige Themen der neuen Naturschutzbroschüre des Landkreises Potsdam Mittelmark. Erstellt wurde es unter der bewährten Regie des Fachdienstleiters für Naturschutz, Günter Kehl.
Bereits in der Einleitung warnt Landrat Lothar Koch (SPD) davor, angesichts des fortschreitenden Klimawandels jeden potenziell gefährdeten Baum vorbeugend fällen zu wollen. Damit würden die negativen Folgen des Klimawandels nur noch verstärkt, so Koch. Wichtig sei es vielmehr, größeren Wert auf Baumkontrolle, Baumpflege und die richtige Wahl des Pflanzenstandortes zu legen. Bäume dürften keinesfalls nur als Gefahrenpotential gesehen werden, heißt es in der Naturschutzbroschüre. Sie seien wichtig für das Kleinklima, unter anderem als Schattenspender, Staub- und Kohlendioxidbinder, Lebensraum und Sauerstofflieferant. Alte knorrige Eichen oder Linden sind zudem oft markant für ein Ortsbild oder prägen den typischen Dorfanger. „Alliens“ im Vorgarten „Monsterpflanzen“, „Allergiealarm“ – diese und ähnliche Meldungen über Problempflanzen waren in des vergangenen Monaten in den Zeitungen lesen – Panikmache oder haben diese Meldungen Substanz? Zu einem besonderen Problemfall habe sich tatsächlich die beifußblättrige Ambrosie entwickelt, so Kehl. Dabei gehe es vor allem um ihre Pollen, die von Juli bis Oktober auftreten und starke Allergien, Hautreizungen und Asthma auslösen können. Deshalb sollten diese Pflanzen schon vor der Blüte vernichtet werden, wobei unbedingt Handschuhe zu tragen sind.
Andere Gefahren bringt der Riesenbärenklau. Wer diese Pflanze berührt, könne regelrechte Verätzungen erleiden, so Kehl. Bisher komme die Pflanze im Landkreis jedoch kaum vor, so Kehl. Neue Vorkommen sollten dem Umwelt- oder dem Gesundheitsamt des Landratsamtes gemeldet werden.
Weitere Beiträge der Broschüre beschäftigen sich mit Tierarten, die seit Jahrtausenden in Nachbarschaft mit den Menschen leben, mit Uhu-Revieren und dem Naturschutzgebiet Bullenberger Bach/Klein Briesener Bach. ldg
Die Broschüre kann kostenlos bei der Pressestelle des Landkreises unter der Tel. (033841) 91 208 bestellt werden.
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