Potsdam-Mittelmark: Landratsamt sucht Gebäude zum Abreißen
Weitere Bodenversiegelung soll gestoppt werden
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Potsdam-Mittelmark - Der Fachdienst Naturschutz (UNB) des mittelmärkischen Landratsamtes sucht derzeit Gebäude und versiegelte Flächen im Außenbereich, die abgerissen werden können, zum Beispiel ehemalige Stallanlagen, Silos, Lagerplätze und ähnliche Baulichkeiten. Damit wird eine Möglichkeiten geboten, kostenfrei Schandflecke beseitigen zu lassen.
Zum Hintergrund heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes: Derzeit werden in Deutschland täglich 100 Hektar weiterer Boden für Siedlung, Gewerbe und Verkehr in Anspruch genommen. Dieser Wert soll bundesweit bis 2020 auf 30 Hektar gesenkt werden, um der zunehmenden Bodenversiegelung entgegenzuwirken. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark möchte dazu einen Beitrag leisten und potenzielle Abrissflächen vermitteln.
Neue Baumaßnahmen im Außenbereich erfordern einen Ausgleich für die Beeinträchtigung des Naturhaushaltes, besonders auch für die Bodenversiegelung. Das sei am besten über den Abriss von Altanlagen möglich, erklärte Günter Kehl von der Naturschutzbehörde des Landkreises. „Unsere Behörde kann diese Ausgleichsmaßnahmen vermitteln oder auch anordnen, wenn sie selbst Genehmigungsbehörde ist“, so Kehl. Der Bauherr organisiere dann den Abriss, trage die Kosten und kommt damit seiner Ausgleichsverpflichtung nach. Voraussetzung dafür sind die Zustimmung der Eigentümer, Altlastenfreiheit und die Garantie, dass die Fläche nicht wieder bebaut wird. Eine landwirtschaftliche, forstliche- oder gärtnerische Nutzung kann anschließend jedoch erfolgen.
Im Landkreis Potsdam-Mittelmark gebe es dafür bereits eine Reihe von guten Beispielen, sagte Kehl. Er nannte den Abriss des ehemaligen Heizkraftwerkes, inklusive Schornstein am Bahnhof Wiesenburg, den Rückbau eines Silos bei Emstal, des Pumpwerkes am Kolpinsee sowie den Abriss militärischer Anlagen auf dem Saarmunder Berg und am Priesterweg bei Güterfelde. Derzeit in Vorbereitung sei der Abriss alter Stallanlagen bei Bücknitz, Butzow, Preußnitz und Hohenwerbig. „Auf diese Weise kann nicht nur der Boden seine ursprünglichen Funktionen wieder übernehmen, sondern es verschwinden auch Schandflecken aus dem Landschafts- bzw. Ortsbild“, betonte Kehl. wh
Informationen bitte an folgende Adresse: Landkreis Potsdam-Mittelmark, Untere Naturschutzbehörde, Herr Kehl , Tel. (033841) 91125, Fax. (033841) 91164, oder per e-Mail:
naturschutz@potsdam-mittelmark
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