Potsdam-Mittelmark: Landwirte treffen auf Naturschützer

Groß-Kreutz - Richtig grün sind sie sich oft nicht: Immer wieder stoßen Landwirte mit Naturschützern zusammen. Zu konträr sind oftmals ihre Vorstellungen. Dennoch wollen jetzt die Naturschutzbehörden des Landkreises sowie der Städte Potsdam und Brandenburg/Havel beide Parteien zum diesjährigen Naturschutztag an einen Tisch bringen.

„Bei der Veranstaltung werden durchaus heiße Eisen angefasst“, kündigte Landrat Wolfgang Blasig (SPD) gegenüber der Presse an. In der Landwirtschaft, die traditionell in Potsdam-Mittelmark eine große Bedeutung hat, habe sich in den letzten Jahrzehnten ein rasanter Wandel vollzogen. Dabei sei die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen durch Entwässerung, Großflächigkeit und Ertragsmaximierung geprägt. Nicht zuletzt werden auch vermehrt Energiepflanzen angebaut. Doch das muss nicht zwangsläufig Mais sein. Zu den heißen Eisen zählt unter anderem auch der Moorschutz im Landkreis. Beispielhaft die Diskussion im vergangen Jahr um die Ungeheuerwiesen zwischen Tremsdorf, Stücken, Blankensee und Körzin. Wie berichtet forderte der Landschaftsförderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung die Vernässerung des Gebietes, um so dem Verlust der Moorflächen entgegenzutreten. Die Landwirte aus der Region wehrten sich – sie befürchten, mit dem Weideland ihre Existenzgrundlage zu verlieren.

Die gemeinsame Fachtagung solle nun zeigen, dass derartige Konflikte nicht unlösbar seien, heißt es im Einladungsschreiben des Landkreises. „Wir wollen dabei auch vermitteln“, so Landrat Blasig. An der Fachtagung in Groß Kreutz werden unter anderem Forscher und Vertreter des Landwirtschafts- und Umweltministeriums sprechen. Auch ein Ausblick auf die kommende EU-Förderperiode für Agrarumweltmaßnahmen wird es geben. Eva Schmid

Der Naturschutztag am 16. November findet in Götz statt. Ab 9.30 Uhr geht es im Zentrum für Gewerbeförderung, Am Mühlenweg 15 mit Vorträgen los. Programm: www.potsdam-mittelmark.de