Potsdam-Mittelmark: Langer Winter, volle Blüte
Zum 134. Baumblütenfest in Werder werden vom 27. April bis 5. Mai besonders viele Gäste erwartet
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Werder (Havel) - Nach dem hässlichen Winter erwarten die Veranstalter des Baumblütenfestes in diesem Jahr einen Gästeansturm. „Die Leute lechzen danach, raus nach Werder zu kommen“, meint Rainer Wohlthat von der AG Horn und Wohlthat, die das traditionsreiche Spektakel seit Jahren für die Stadt ausrichtet. Es wird diesmal vom 27. April bis zum 5. Mai stattfinden. 33 Schausteller werden erwartet, 400 Händler werden an der Festmeile stehen. Jeder siebente wird Obstwein verkaufen – für unverändert sechs Euro den Liter.
Der Werdersche Obst- und Gartenbauverein hat die besten Obstweine prämiert, man erkennt sie an der Goldenen Kruke. 28 Erzeuger hätten sich mit 140 Proben um dieses Qualitätssiegel beworben, sagte Jurychef Walter Kassin gestern bei der Pressekonferenz zur Blüte. Er musste diesmal besonders tapfer sein – es waren so viele Bewerber wie nie. Neben dem guten Obstwein könnte es auch mit der Blüte noch klappen. Anders als in den Vorjahren ist die Natur zwei Wochen im Verzug, sagte Obstbauer Stefan Lindicke. Er rechnet aber damit, dass zumindest Pfirsich, Aprikose und Pflaume zum Festbeginn erblühen und die Kirsche dann einige Tage später folgt. Vor allem am zweiten Festwochenende werde ganz Werder wohl in voller Blütenpracht stehen.
Besonders schön kann man sie auf kleinen Muckerhöfen in der Stadt oder auf den Obstplantagen am Obstpanoramaweg erleben. Die Obstbauern werden wieder einladen und das „Original“ von der Insel, Karsten Perenz, wird mit seinen Werder-Liedern durch die Plantagen tingeln. Wer etwas aufregendere Unterhaltung mag, wird an der Festmeile fündig, wo auf sieben Bühnen 46 Bands, von Jazz über deutsche Partymusik und Rock bis hin zu Latino-Pop, für Unterhaltung sorgen werden. Rolling Stones und Queen kann man zumindest in Coverversionen erleben.
Unter den Bands seien einige, die deutschlandweit die Hallen füllen, so Karl-Heinz Horn von der Agentur Horn. Er nannte als Beispiel die regionale Rockband „Right Now“, die kurz vor ihrem Werderaner Aufritt noch im Berliner Friedrichstadtpalast gastiert. „Es wird schon für selbstverständlich genommen, dass man solche Bands beim Baumblütenfest kostenlos genießen kann“, so Horn. „Das ist aber nur dank großzügiger Sponsoren möglich.“
Das 134. Spektakel wird am 27. April um 13 Uhr mit einem Festumzug durch die Brandenburger Straße beginnen – nicht wie sonst durch die Eisenbahnstraße, die wegen der Bauarbeiten nur für Fußgänger freigehalten werden kann. Etwa eine Stunde später wird die neue Baumblütenkönigin dann die Party auf dem Markplatz der Inselstadt eröffnen. Die City wird wieder zur Fußgängerzone. An der Föhse wird in diesem Jahr eine Hochseilartistengruppe zu erleben sein.
„Wir werden alles tun, damit es friedlich bleibt, und alles unterbinden, was stört“, sagte der Leiter der Polizeidirektion West, Peter Meyritz. Glasflaschen sind im Festbereich verboten, auch das Tragen von Rockerklub-Kutten. Seit zwei Jahren sorgt ein neues Sicherheitskonzept für einen weitgehend friedlichen und besonders familienfreundlichen Festverlauf.
Wichtigster Festtag für die Werderaner ist der 2. Mai, der „Große Werdertag“. Kitas, Schulen, Vereine und Klubs der Stadt werden ab 15 Uhr das Programm Am Markt gestalten, mit dabei ist die Werderaner Band Blacksmith. Es ist traditionell der Tag, an dem sich Weggezogene und Zugezogene, Alt- und Neuwerderaner bei einem Gläschen wiedersehen.
Mehr Informationen im offiziellen Festprogramm, das am 21. April „Potsdam am Sonntag“ und am 25. April den PNN beiliegen wird, oder unter werder-havel.de.
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