Potsdam-Mittelmark: Langerwisch lenkt ein
Peter-Huchel-Chaussee kann endlich kommen
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Peter-Huchel-Chaussee kann endlich kommen Michendorf - Unter dem Druck der durch die Großgemeindebildung notwendig gewordenen Straßenumbenennungen ist nun auch Langerwisch bereit, seine Potsdamer Straße in Peter-Huchel-Chaussee umzubenennen. Auf der jüngsten Sitzung der Michendorfer Gemeindevertretung musste der Punkt noch von der Tagesordnung genommen werden, weil der Langerwischer Ortsbeirat turnusmäßig dazu noch nicht beraten hatte. Am Mittwoch dann war es soweit: Immerhin 60 Prozent des Langerwischer Ortsbeirates stimmte – dem Vorschlag von Wilhelmshorst folgend – der Ehrung des großen deutschen Lyrikers zu. Der wird damit nicht nur in Berlin und seinem Sterbeort Staufen, sondern auch in seiner Heimat eine öffentlichkeitswirksame Ehrung erhalten. Nun kann zum Ende des Jahres die Umbenennung durch die Gemeindevertretung beschlossen werden, auch 23 andere Doppelnamen sind betroffen. Wirksam werden die neuen Straßennamen durch die Zeitvorgaben der Post erst ab April nächsten Jahres – zeitnah mit dem 101. Geburtstag Peter Huchels am 3. April. So werden nach Äußerungen beider Ortsbürgermeister, Wolfgang Kroll und Gerd Sommerlatte, die früheren Planungen für ein Umbenennungsfest an der „Grenze“ beider Ortsteile An der Trift wieder aktuell. Eine Umbenennung zum 100. Geburtstag des Lyrikers war an Anwohnerprotesten gescheitert, der Fall hatte auch überregionale Medien beschäftigt. Während man sich damals gegen neue Namen wehrte, hat sich in Langerwisch nun eine Bürgerinitiative gebildet, die ohne Not die Umbenennung der Straße der Einheit fordert. Eine Doppelbezeichnung gibt es nicht, aber etwa 100 Anwohner wollen die Gelegenheit nutzen und fordern sich eine „Neulangerwischer Straße“ ein. Der Ortsbeirat ist geneigt, dem Ansinnen zu folgen. Wie in Potsdam beim Neuendorfer Anger oder Alt Nowawes könnte so auch auf dem Lande einem Verschwinden der alten Ortsnamen im Bewusstsein der Bevölkerung vorgebeugt werden, wie es hieß. Betroffen sind etwa 250 Langerwischer. Die Post macht seit Monaten Druck, erst mit der Tilgung von Namensdopplungen kann sie eine einheitliche Postleitzahl durchsetzen. Derzeit gibt es in Michendorf drei. Auch das Innenministerium fordert die Umbenennungen, obwohl noch eine Klage gegen die Zwangsfusion beim Landesverwaltungsgericht anhängig ist. Gegebenenfalls könnten das Ganze rückgängig gemacht werden, argumentiert das Ministerium. Nach Auskunft eines Verwaltungsgerichtssprechers ist in diesem Jahr übrigens nicht mehr mit einer Entscheidung zu rechnen – auch für die Gemeinden des früheren Amtes Fahrland und die Gemeinde Golm nicht, die sich gegen die Zwangsfusion mit Potsdam im Zuge der Gemeindegebietsreform gewandt hatten. rs/hkx
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