Potsdam-Mittelmark: Lärmschutzinitiative in Michendorf gegründet
Betroffene fordern Flüsterasphalt und neue Lärmschutzwälle bei A 10-Ausbau
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Michendorf - Nach den Diskussionen um den achtspurigen Ausbau der Autobahn A 10 im Bereich Michendorf hat sich jetzt eine Initiative für mehr Lärmschutz gegründet, die „AG Lärmschutz Jetzt!“. „Die Diskussionsrunden der Deges als beauftragte Planungsgesellschaft für den Ausbau der A 10 haben in Michendorf viele Betroffene gegen die Ausbauplanung aufgebracht“, so Andree Halpap, einer der Initiatoren. Die Anhörungs-Veranstaltungen hätten gezeigt, dass die zahlreichen Bürgerproteste unbeachtet bleiben sollen. „Unverändert will man die Planungen beim brandenburgischen Infrastrukturminister Reinhold Dellmann einreichen.“ Bürger wollten deshalb mit der „AG Lärmschutz Jetzt“ aktiv werden, um ihre Belange einzubringen. Wichtigstes Anliegen sei der Schutz vor einer immer stärker werdenden Verlärmung durch die Autobahn, so Halpap.
Schon jetzt beeinträchtige der Autobahnlärm die Lebensqualität. „Wenn die A 10 aber erst für 126 000 Autos pro Tag ausgebaut sein wird, Minute für Minute fast 90 Fahrzeuge auf acht Spuren durch unsere Gemeinde donnern werden, dann ist dies eine wirklich extreme Belastung.“ Der Ausbau des südlichen Berliner Ringes werde dabei nicht infrage gestellt, so Halpap. „Aber wir fordern für uns Anwohner den bestmöglichen Schutz vor Lärm.“
Dabei gehe es um die Verlärmung fast der gesamten Gemeinde Michendorf. „Schon jetzt dringt der Lärm der A10 bis nach Wilhelmshorst“, bestätigt Johannes Esselbach. Möglichkeiten für einen besseren Lärmschutz sehen die Initiatoren an vielen Stellen, so längere Lärmschutzwände auf der Nordseite, der Verbleib von Aushubmaterial am Autobahnrand oder der Einbau von Lärmschutzeinrichtungen im Mittelstreifenbereich. Das wichtigste Anliegen sei aber der Einbau von Flüsterasphalt. Karsten Steinike dazu: „Es grenzt doch fast schon an einen Skandal, dass man hier in Brandenburg selbst bei einem solch gigantischen Autobahnausbau die technischen Möglichkeiten von lärmmindernden Straßenbelagen nicht für uns Anwohner ausschöpft.“ wh
E-Mail: Laermschutz_Jetzt@gmx.de
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