30 Zeilen WAHL LOKAL: Leben am, von und mit dem Wasser
Bei Landtagskandidaten im Wahlkreis 19 nachgefragt: Wie weiter mit Schwielowsee?
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30 Zeilen WAHL LOKALBei Landtagskandidaten im Wahlkreis 19 nachgefragt: Wie weiter mit Schwielowsee? Mit einer Serie zur Landtagswahl erfragen die PNN die lokale Kompetenz von Direktkandidaten der Wahlkreise in der Region Werder · Havelland. Wie nah sind die potenziellen Landespolitiker an den Problemen dran? Die Kandidaten wurden gebeten darzulegen, was sie in den Kommunen ihres Wahlkreises bewegen und wie sie sie im Landtag vorwärts bringen wollen. Heute: Schwielowsee. Susanne Melior (SPD) In Geltow, Ferch und Caputh finden die Einwohner beste Wohn- und Lebensbedingungen für sich und ihre Familien. Arbeit in kleinen und mittelständischen Unternehmen, im Dienstleistungsbereich, in universitätsnahen Forschungsstätten und öffentlicher Verwaltung der nahen Städte Potsdam und Berlin sorgen dafür, dass hier weniger Menschen ohne Arbeit sind. Wir brauchen in den kommenden Jahren ein familienfreundliches und gründerorientiertes Klima. Für Schwielowsee heißt das: Kita-Plätze in hoher Bildungs- und Erziehungsqualität auch ausreichend in Geltow; keine neuen Verkehrsbelastungen durch Havelspange und Wasserflugzeug, denn das schadet Wohnen und Tourismus; bessere öffentliche Verkehrsanbindung; Fahrradweg ganz schnell zwischen Caputh und Michendorf vor allem für die Schulkinder; Entwicklung der Grundschule zur Ganztagsschule; Erhalt der weiterführenden Schule in Caputh; Weiterbau der neuen Straße ins Fercher Gewerbegebiet, damit es auch Glindow damit gut geht; Unterstützung der Vereine, Sport und Feuerwehr. * * * Saskia Funck (CDU) Schwielowsee ist durch eine reizvolle Landschaft und Nähe zur Metropole gekennzeichnet. Der Tourismus als wachsender Wirtschaftszweig hat hier eine sehr gute Entwicklung erfahren. Der erste Ansatzpunkt der Gemeinde muss sein, über eine touristische und wirtschaftliche Entwicklung zu einer selbsttragenden Gemeindestruktur zu gelangen und sich damit Handlungsspielräume zu erarbeiten. Die Bürokratie behindert die Entwicklung. Die Entscheidungen müssen endlich wieder vor Ort getroffen werden können. Hier sind die Probleme und notwendigen Lösungen am besten bekannt. Es geht darum, der Kommune die Freiheit zum Gestalten zu geben, statt nur zu verwalten. Hinzu kommt die stiefmütterliche Behandlung der Kommunen durch die Finanzpolitik des Bundes. Ich werde mich für Entbürokratisierung stark machen, denn Engagement und Kreativität der Gemeinde und ihrer Einwohner darf nicht durch bürokratische Hürden ausmanövriert werden. Ergänzend muss eine verlässliche Finanzierung der Kommunen durchgesetzt werden, leistungsfähige Kommunen sind der Schlüssel für künftige Investitionen, Wachstum und Arbeitsplätze. * * * Andreas Bernig (PDS) Caputh, Ferch und auch Geltow sind nicht allein ihrer natürlichen Schönheit, ihrer Lage am Schwielowsee wegen von Neuansiedlern und Touristen gesuchte Zielpunkte. Auch die zumeist idyllische Ruhe, eine wohltuende, von Hektik ferne Beschaulichkeit werden von vielen geschätzt. In letzter Zeit mischt sich jedoch ein schriller Misston in die ansonsten so harmonische Atmosphäre. Im Gemeindegebiet Schwielowsee kommt es wieder verstärkt zu Autoeinbrüchen und gar zu Fahrzeugdiebstählen. Das bringt Beängstigungen und Sorgen nicht nur für die unmittelbar Betroffenen, sondern für alle Anwohner. Ganz abgesehen davon, dass so etwas auch nicht gerade anziehend auf Touristen wirkt. Da mein Fachgebiet die öffentliche Sicherheit ist, kann ich empfehlen: Schnellstens alle Verantwortungsträger der Kommune, die Polizei und die Einwohner an einen Tisch und die Schaffung einer Sicherheitspartnerschaft prüfen. Bei der Beantwortung der Fragen, was das ist und wie das geht, stehe ich gern zur Verfügung. * * * Joachim Gessinger (Die Grünen) Aufgabe der Landespolitik ist es, Kulturgüter und Naturräume zu erhalten: Beides ist bedroht. Der Wildpark darf nicht als Autobahnabkürzung missbraucht werden. B90/Die Grünen werden auf Landes- und Kreisebene die „Havelspange“ mit allen verfügbaren Mitteln verhindern, denn damit würde zusätzlicher Verkehr in Wohn- und Erholungsgebiete geleitet werden. Der verkehrsplanerische Unsinn dieses Vorhabens wird nur durch die Schnapsidee des FDP-Kandidaten überboten, dazu die vorhandene Bahnverbindung stillzulegen. Der Schwielowsee ist Erholungsraum für die Allgemeinheit, Landschaftsschutzgebiet und Erwerbsgrundlage der Fischer – kein Landeplatz für Wasserflugzeuge und kein Objekt zur Verwertung durch Immobilienhändler mit zweifelhaftem Ruf. Wir werden uns für die Förderung von behutsam ausgebautem Tourismus als eine der wirtschaftlichen Grundlagen der Gemeinde einsetzen. Und: Genehmigungsverfahren brauchen mehr Bürgerbeteiligung, erst recht, wenn die Trennung von Amt und Portemonnaie nicht mehr selbstverständlich ist. * * * Heiko Hüller (FDP) Schwielowsee stehe ich als „Eingeborener“ besonders nahe. Mit Ferch, Geltow und Caputh, alle am Wasser gelegen, haben wir eine Region die sich landschaftlich internationalen Vergleichen stellen kann. Darin steckt ein wichtiges Potential. Die drei Orte ergänzen sich ideal, Geltow mit seiner Wirtschaftskraft und dem Einsatzführungskomando der Bundeswehr ist dynamisch und bietet gute Siedlungsmöglichkeiten. Caputh ist touristischer Anziehungspunkt mit dem Schloss, Einsteinhaus und unter anderem der Uferpromenade mit ihren Gaststätten. Das „Malerdorf Ferch“ hat einen besonderen Charakter, mit seiner alten Bebauung am Schwielowsee und hat flächenmäßig das größte Potential. Viele Gewerbetreibende sind in Schwielowsee zu Hause. Sportliche und kulturelle Veranstaltungen finden ständig in hoher Qualität statt. Schwielowsee muss behutsam weiterentwickelt werden zur Stärkung des Bestehenden und weiterer Erhöhung des Wohnwertes. Hier wird die Menge das Maß der Dinge sein. Ein Zuviel kann dabei nur schaden. Einige Probleme in den Feriensiedlungen und an Straßen sind in Zukunft zu lösen, insbesondere Wasser- und Abwasseranlagen.
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