Potsdam-Mittelmark: Lebensfreude kennt kein Alter
Von Liebeslauben bis Kaminzimmer: Tag der offenen Tür in Procurand-Seniorenresidenz Ferch
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Von Liebeslauben bis Kaminzimmer: Tag der offenen Tür in Procurand-Seniorenresidenz Ferch Schwielowsee · Ferch - Schon kurz nach elf führte Andrea Wagner die ersten 30 Besucher durch die Seniorenresidenz „Procurand“ in der Burgstraße. „Seitdem riss der Besucherstrom nicht ab“, freute sich die Pflegedienstleiterin über das große Interesse am „Tag der offenen Tür“. Ganze Familien waren am Samstag angereist, um sich zu überzeugen, ob das Seniorenheim eine gute Alternative für einen pflegebedürftigen Angehörigen ist. Im Empfangsbereich heißt Vogelgezwitscher aus einer großen Voliere die Besucher willkommen. Dass man sich hier bereits auf der dritten Ebene befindet, bemerken Besucher meist erst am Ende des Hausrundganges. Denn der U-förmige Gebäudekomplex wurde in einen Hang hinein gebaut und die stufenförmigen Terrassen auf der Hausrückseite verleihen dem Bau etwas Beschwingtes. Zwei Teiche mit Goldfischen laden ein zum Verweilen. Dazu wurden ringsum Bänke aufgestellt, und auch bei Regenwetter können die Bewohner im Pavillon bei Tee oder Kaffee die Natur genießen. Um das Wohlbefinden zu steigern, wurde im hinteren Bereich des Parks ein Duftgarten mit Lavendel, Minze und Rosmarin, sowie Sträuchern und alten Rosensorten angelegt. Mitten in diesem Duftparadies, eingerahmt von Stauden und Gräsern, stehen kleine schmiedeeiserne „Liebeslauben“. „Das war ein Wunsch der Bewohner“, schmunzelt Andrea Wagner und fügt hinzu: „Hier entstehen viele Freundschaften, da will man sich auch mal ungestört treffen.“ Sie verschweigt nicht, dass Liebe im Alter zum Wohlbefinden beitragen kann und in der Einrichtung kein Tabuthema ist. Offenheit gegenüber Bedürfnissen zeigt die Hausleitung auch beim Thema Haustiere. „Wir freuen uns sogar, wenn jemand seinen Liebling mitbringen will.“ Denn der Kontakt zu Tieren bereichert das Leben. Und außerdem hält es fit, wenn man sich um ein Tier kümmert. Allein das Streicheln der flauschigen Kaninchen, die am Sonnabend im Gehege hopsten, ist wohltuend. Unbeeindruckt von dieser Konkurrenz räkelte sich eine schwarzweiße Katze vor einer Terrassentür. Die Hausleitung überlegt bereits, einen Stall für Ponys bauen zu lassen. Familiäre Atmosphäre herrscht auch im Gebäude: Kaminzimmer, Bibliothek, Gemeinschaftsräume und an manchen Zimmertüren steht nicht nur ein Name, sondern hängt auch gleich ein Foto des Bewohners. 158 Einzelzimmer und 13 große Doppelzimmer gibt es in der 1998 eröffneten Seniorenresidenz. Alle Zimmer haben entweder Balkon oder Terrasse, ebenso Badezimmer mit ebenerdiger Dusche. In den Apartments wohnen meist Ehepaare, und jedem Bewohner wird zugestanden, selbst zu entscheiden, wieviel Gemeinschaftsleben er braucht. Einige können sich noch selbst versorgen, andere sind auf Hilfe angewiesen. Im Haus gibt es auch ein Bewegungsbad mit direktem Anschluss zu physiotherapeutischen Behandlungsräumen. Zusätzlich befinden sich auf den jeweiligen Etagen für je zehn Bewohner Pflegebäder mit spezieller Technik, die Jedem hier das Baden ermöglichen. Auch Massage und Krankengymnastik wird angeboten und zu den Zusatzleistungen gehören Freizeitaktivitäten wie Ausflüge, Fasching, Lesungen, Bastelarbeiten und Gedächtnistraining. Viele dieser Punkte stehen nach dem Rundgang auf den Checklisten der Besucher, um später im Familienkreis eine Entscheidung treffen zu können. Andrea Wagner hat aber bereits erfahren, dass zunehmend viele künftige Bewohner ihr Altersdomizil bereits selbst auswählen. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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