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KOMMENTAR: Lebensmittel

Kirsten Graulich über die Chance der Kammerspiele

Stand:

Schon allein das angeblich Unmögliche zu denken, braucht Mut und wird oft mit „Wenn und Aber“ beschwert. Argumentiert wird dabei meist mit traditionellen Barrieren wie der Finanzierbarkeit.

So zeigte die jüngste Debatte um die Kammerspiele, dass es auch Leidenschaft braucht, um Grenzen zu überschreiten. Als die Kostenfrage fast die Debatte zu erdrosseln schien, übernahm der Regisseur Frank-Patrick Steckel den Part, für die Bürgerhaus-Idee „eine Gasse der Vernunft zu schlagen“. Denn vorerst müsse die Frage Priorität haben, was den Kleinmachnowern der Ort wert ist und wozu sie bereit sind? Immer wieder klang in der Diskussion an, dass dieses Kulturhaus Kammerspiele als Kommunikationsort fehle und man mit dem Rathaus nicht richtig warm werden könne. Dass der wachsende Ort durchaus zwei Kulturstandorte verträgt, ist zwar kein neuer Gedanke, aber einer, der aus Kostengründen von einigen immer wieder verdrängt wird. Doch was da für manche Ohren nach Übermut klingt, könnte sich in der Praxis als Projekt mit erstaunlicher Resonanz entwickeln, wenn neben neuen Inhalten auch intelligente Ideen gefunden werden, wie man Geld für Projekte eintreibt. Gelingen könnte dass, wenn in dem Haus Kultur so vermittelt wird und sich der Wunsch erfüllt, dass die Kammerspiele als kulturell-sozialer Ort zu einer Art Lebensmittel zur regelmäßigen Verköstigung werden.

Kirsten Graulich

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