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Kita-Erzieherin aus Werder schreibt Kindergeschichten: Lehrreiche Abenteuer in Werder

Christine Pohl erweckt Frosch Moppel und Mücke in ihren Geschichten zum Leben. Jetzt erscheint ein Buch über ihre Erlebnisse in der Altstadt.

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Werder (Havel) - Wenn sie sticht, dann juckts. Auch Frosch Moppel kratzt es, als er von Mücke in die Nase gestochen wird. Daraufhin verschluckt er sie beinahe. Aber Mücke hat Glück, denn sie bleibt mit ihrem Gipsbein hängen. So beginnt die Freundschaft zwischen Moppel, dem Frosch, und der Mücke Mücke. Ihre Geschichten und Abenteuer erscheinen jetzt in einem illustrierten Buch.

Ausgedacht hat sich diese Figuren Christine Pohl aus Werder. Als Erzieherin erzählt sie ihren Kita-Kindern schon seit rund 40 Jahren kleine Geschichten. Die meisten hat sich Pohl selbst ausgedacht und aufgeschrieben. „Die Kinder sind immer die Kritiker“, sagt Pohl. „Wenn sie sich mit anderen Sachen beschäftigen, weiß ich: Das ist nix. Sobald sie aber mit offenen Mündern dasitzen, bleibt es in der Geschichte.“

Derzeit hängen die Kinder in der Kita Eichenhof in Werder an Christine Pohls Lippen, wenn sie ihre Geschichten erzählt. In Werder verliebt hat sich Pohl, die eigentlich aus Potsdam kommt, als sie mit ihrer damals Potsdamer Kita einen Ausflug nach Werder unternommen hatte. „Wir waren mit den Kleinen auf der Insel und es war einfach ganz wunderbar“, sagt sie. Die Begeisterung für die Inselstadt ließ Pohl nicht los. „Bevor wir nach Werder gezogen sind, hatten wir in Michendorf gewohnt“, so Pohl. „Es hat nicht lange gedauert und wir haben uns in dieses Fleckchen Erde verliebt.“

Christine Pohl wohnt nur wenige Meter von der Föhse entfernt, der Engstelle zwischen Havelufer und Inselstadt. Dort lebt auch der dicke Frosch Moppel und lässt es sich auf den Seerosenblättern gut gehen. Moppel ist so faul, dass er noch nicht mal Mücken fängt. Ohne diese Eigenschaft käme wohl auch nicht diese ungewöhnliche Freundschaft mit Mücke zustande. Sie ist das genaue Gegenteil zum gemütlichen Frosch. Quirlig und neugierig ist die leicht tollpatschige und etwas naive Mücke ständig in Bewegung. Die verschiedenen Abenteuer kamen Christine Pohl, seitdem sie in Werder lebt, in den Sinn. „Wenn ich mit Schröder unterwegs bin, sehe ich was und schon fällt mir wieder was ein“, sagt Pohl. Schröder ist übrigens ein sympathischer Beagle.

Nach und nach entstand im Kopf der Neuwerderanerin ein Grundgerüst für die Geschichten rund um die sirrende Mücke und den freundlichen Frosch. Das war 2012. Im April dieses Jahres sollte es ein Buch werden. Unterstützt wurde und wird die Hobbyautorin von ihrer Tochter Katja Ledder. Die freiberufliche Grafikerin hat sich mit ihrer Mutter viele Nächte um die Ohren geschlagen, um das Buch zu perfektionieren. Ohne die liebevoll gestaltete Illustration war das Buch jedoch undenkbar. „Wir wollten jemanden, der die Mücke nett darstellen konnte“, sagt Pohl. „Mücken sind ja an sich nicht so nett.“ Schnell fiel die Wahl auf Tino Würfel, Architekt und Porträtmaler aus Werder. „Ich bin sehr anspruchsvoll und er hat die Mücke und alle anderen Figuren genau nach meinen Wünschen umgesetzt“, sagt Pohl. „Vor allem war er mit den Zeichnungen schnell wie ein ICE.“

Die Geschichten von Moppel und Mücke sind kindgerecht geschrieben und sollen den Wissensdurst der Kinder stillen. „Erklärt wird unter anderem, wozu Pektin gut ist, das ja in Werder produziert wird“, sagt Pohl. „So erfahren die Kleinen durch die Abenteuer von Moppel und Mücke, dass Pektin dabei hilft, dass die Marmelade nicht vom Brot rutscht.“ Viele Orte, Vereine, Firmen und Betriebe aus Werder kommen im Buch vor. „Somit ist das Buch auch für Erwachsene geeignet“, hebt die Hobbyautorin hervor. „Wir sagen immer, es ist von drei bis 103 geeignet.“

Die Idee für die ungleiche Freundschaft von Moppel und Mücke hat in Werder schnell Freunde gefunden. Es dauerte nicht lange und plötzlich standen die Unterstützer für das Buch Schlange. „Anfangs sind wir ganz blond losgezogen und haben hier und dort gefragt, ob man die Idee für ein Buch unterstützen möchte“, sagt die Autorin. 34 Sponsoren haben schließlich dabei geholfen, dass 5000 Exemplare in den Druck gehen können.

„Anfangs wollten wir eine Auflage von 1000“, sagt Katja Ledder. „Jetzt müssen wir überlegen, wie wir die Bücher an den Mann bringen.“ 650 Exemplare sind bereits vorbestellt. Gekauft werden kann das Buch über www.moppelundmuecke.de oder über Amazon. Am Mittwoch wird die erste Auflage geliefert.

„Wir haben schon das Gästezimmer freigeräumt“, sagt Christine Pohl und muss lachen. „Ich hoffe, wir kriegen alles unter.“ In einem Jahr soll die Auflage verkauft sein, wünscht sich Katja Ledder. Christine Pohl hofft erst einmal, dass die Bücher fehlerfrei sind. Langsam spukt schon das nächste Projekt in ihrem Kopf herum. „Diese Geschichte soll dann in Potsdam spielen.“

Christine Pohl, „Die Abenteuer von Moppel und Mücke“, 11,99 Euro

Björn Stelley

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