Potsdam-Mittelmark: Leinenzwang in Stahnsdorf kommt zu kurz
Ordnungssatzung weiter in der Kritik
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Stahnsdorf - Sie sei unverständlich, ungenau und der Leinenzwang komme zu kurz. Stahnsdorfs Gemeindevertreter hadern weiter mit ihrer Ordnungsbehördlichen Verordnung. Auf ihrer jüngsten Sitzung schickten sie das kommunale Regelwerk zurück zur Überarbeitung. Es ist nicht das erste Mal. „Wir hatten eine lange Diskussion“, hatte Stahnsdorfs Hauptamtsleiter Steffen Weickert zuvor noch die Gemeindevertreter gemahnt. „Wenn wir die Verordnung zurückstellen, kann das Ordnungsamt vielen Vergehen nicht nachgehen“ – was auch zu einer steigenden Wildschweinpopulation in der Region führen könnte: Das Füttern von Wildtieren soll in der neuen Verordnung ausdrücklich verboten werden, sagte Weickert. „Mit Wildtieren sind dabei nicht die Vögel im Garten gemeint, sondern Wildschweine“, antwortete Weickert leicht gereizt auf eine Nachfrage.
Die Kritik blieb. „Die Verordnung ist nicht gut lesbar“, monierte Wir-Vier-Vertreterin Karin Steingräber. SPD-Kollegin Ruth Barthels pflichtete ihr bei: Sprachlich sei das Werk „sehr unglücklich.“ Zudem komme der Leinenzwang zu kurz.
Der aktuellen Vorlage nach sollten Hundebesitzer ihre Vierbeiner unter anderem in den Upstallwiesen und an den Ortsdurchfahrten L 76 und L 77 anleinen müssen. Für SPD und auch CDU ist das zu wenig. Einen generellen Leinenzwang, wie bereits im vergangenen Jahr diskutiert, wird es aber wohl nicht geben. Wie berichtet müsste die Gemeinde in diesem Fall fast 250 000 Euro in die Hand nehmen, um Hunden und Herrchen die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Auslaufflächen zu gewährleisten. In der Diskussion gemeinsam mit Gemeindevertretern und Anwohnern soll jetzt eine Lösung gefunden werden. tor
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