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Potsdam-Mittelmark: Leitbild für Nuthetal entworfen

Bürgerbeteiligung, Zukunftsrat und Visionen: Die Gemeinde reagiert auf den demografischen Wandel

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Nuthetal - Gemeinsam in Nuthetal leben – unter diesem Titel liegt jetzt ein Leitbildentwurf für die Gemeinde vor. Er soll in einer Bürgerversammlung am 15. August vorgestellt und diskutiert werden. Die daraus hervorgehenden Vorschläge könnten eingearbeitet werden, bevor das Programm am 3. Dezember als Beschlussvorlage in die Gemeindevertretung gegeben wird, teilte Bürgermeisterin Ute Hustig (linke) am Mittwoch mit. „Wir versprechen uns von diesem Weg mehr Akzeptanz. Er soll sensibilisieren und neugierig machen auf Nuthetals Zukunft", sagte sie gegenüber den PNN.

Ein Zukunftsrat von 15 Mitgliedern soll als informelles und beratendes Bündnis mit nicht bindendem Vorschlagsrecht gegenüber der Gemeindevertretung gebildet werden. „Die Einwohner sind aufgerufen, sich einzubringen, selbst ein Projekt zu initiieren oder bei einem schon bestehenden Projekt mitzuwirken“, so Hustig.

Mit dem Leitbildentwurf wird auf den demografischen Wandel und die damit einhergehenden Veränderungen in der Kommune reagiert. Der aktuelle Demografiebericht weist einen auf sechs Prozent gestiegenen Bevölkerungsrückgang im Landkreis Potsdam-Mittelmark bis 2030 aus. Während Nuthetal vor zwei Jahren noch 10,4 Prozent mehr Einwohner prognostiziert wurden, kehrt sich die Prognose mit einem Einwohnerverlust von 11,4 Prozent jetzt ins Gegenteil. Das zeigt sich dramatisch mit einem Schwund von 42,2 Prozent bei den unter 15-Jährigen und 35,8 Prozent bei den Erwerbsfähigen.

Das Besondere am Nuthetaler Weg ist, dass mit einem klar begrenzten Maßnahmeplan die Ziele jährlich abrechenbar umrissen werden sollen. Bestehende Angebote werden geprüft und gegebenenfalls angepasst. Mittelpunkt sei eine bürgernahe Daseinsvorsorge, die ein selbstbestimmtes Leben aller Generationen miteinander in allen Ortsteilen ermöglichen soll, heißt es. Die erlebbare Kulturlandschaft im Ort soll gestärkt werden. Bedarfsgerecht soll der öffentliche Nahverkehr gestaltet werden. Beharrlich wird der Radwegebau verfolgt, um den Lückenschluss zwischen den Ortsteilen für umweltfreundliche, sichere Wege zu Schule und Arbeit aber auch für den Tourismus zu gewährleisten.

Schon jetzt ist eine enge Vernetzung der örtlichen Vereine zu spüren. Familienzentrum, Klimaschutzkonzept, Handwerkermarkt, Unternehmerstammtisch, Netzwerk „Älter werden in Nuthetal“, Einführung eines Bürgerhaushaltes 2015 und eine Kooperation mit Potsdam für umweltverträgliche Naherholung sind Projekte, die aktuell funktionieren oder im Gespräch sind.

Der umweltschonende Umgang mit Nuthetals natürlichen Ressourcen durchdringt alle Ebenen. Die wichtige Ressource „Fläche“ spielt eine besondere Rolle. Natur und Artenvielfalt sollen für die nächsten Generationen erhalten werden, heißt es. Dazu passt die Idee, die Kommune mit einem „Erlebnisweg Nuthetal“ in Zusammenarbeit mit Schulkindern für Einheimische wie Tagestouristen erlebbar zu machen.

Was ist ehrenamtlich im Ort überhaupt zu leisten? Wie kann das Engagement in kleinen Schritten neu geweckt werden? Ein Tag des Ehrenamtes könnte 2014 erstmals die Möglichkeit geben, Dank zu sagen, die Vernetzung zu forcieren und neue Mitstreiter zu mobilisieren.

Wie berichtet war im März von engagierten Einwohnern, Gemeindevertretern und Mitarbeitern der Verwaltung unter Federführung der Bürgermeisterin in einer Werkstattdiskussion der Grundstock für das jetzt vorliegende Leitbild zusammengetragen worden. Ute Kaupke

Die Bürgerversammlung findet am 15. August um 18.30 Uhr in der Aula der Otto-Nagel-Grundschule statt

Ute Kaupke

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