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Potsdam-Mittelmark: Lektion im Pinselschwung

Seit 15 Jahren wird an der Jugendkunstschule in Teltow Kreativität geschult

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Teltow - Wenn Kinder und Jugendliche sich durch eigene „Produktion“ in Kunst schulen, wird sich das Vergnügen, das sie dabei empfinden auch später noch beim Betrachten anderer Kunstwerke einstellen. So gesehen ist die Teltower Jugendkunstschule ein besonders vergnüglicher Beitrag zur Kunsterziehung, und das ist wohl der Grund für den regen Zulauf, den diese Einrichtung seit 15 Jahren verbuchen kann.

Als der heutige Bürgermeister Thomas Schmidt vor über 15 Jahren von einem Informationsbesuch aus Nordrhein-Westfalen zurück kam, war die Jugendkunstschule eine von vielen Ideen, die er mitbrachte. Doch es bedurfte auch einer Umsetzung. Das übernahm Eberhard Derlig, der seinerzeit für die städtische Kultur verantwortlich war und den „Schwarzen Adler“ als Domizil für die Kreativschmiede auserkor. Denn dort standen Räumlichkeiten leer und so wurde am 17. März Eröffnung gefeiert. Schon ein Jahr später wurde die erste Ausstellung gezeigt. Als das Bürgerhaus in der Ritterstraße 1997 saniert war, wurde dessen Dachgeschoss neues Domizil der Jugendkunstschule. Doch schon zwei Jahre später stand hinter der Einrichtung ein großes Fragezeichen, denn das Land entschied, die Förderung einzustellen, da „die Jugendkunstschule kein Projekt von landesweiter Bedeutung sei“. Teltows Stadtverordneten war der Erhalt jedoch so wichtig, dass sie seitdem jährlich die notwendigen Mittel bereit stellen.

Dass es sich lohnt, beweisen die jährlichen Ausstellungen. Die vermitteln Einblicke in die Welt der jungen Künstler, deren Temperament in Formen und Farben ablesbar ist. Neben der Vielfalt der Motive und Techniken ist es immer wieder die originelle Sichtweise, die Betrachter fasziniert und so gebührt auch den Kunsterziehern ein großes Lob. Denn statt Sichtweisen zu korrigieren, verstehen sie sich vielmehr als Anreger.

Einer, der über diese besondere Gabe verfügt, ist der Kunsterzieher Hans-Jürgen Brauer, der seit 1992 die Jugendkunstschule maßgeblich mitgeprägt hat. Behutsam legt er Fantasie und Eigenart der Kinder beim Malen und Zeichnen frei und kann sich dann ebenso wie der junge Künstler über das Ergebnis freuen. Einige seiner Schüler malen bereits im Erwachsenenzirkel mit, den Brauer als bereicherndes Angebot der Einrichtung betrachtet. Auch der Grafiker Kurt Zieger, der seit 1992 in der Jugendkunstschule einen Malkurs für Behinderte leitet, staunt immer wieder über deren Kreativität. Spontan und unmittelbar setzen die Kursteilnehmer ihre Ideen um und es kommt vor, dass der Grafiker dabei sogar Anregungen für eigene Arbeiten erhält. Der Keramikkurs für Kinder und Erwachsene unter Leitung von Christiane Aßmus ist gleichfalls bei der Jahrespäsentation dabei. Neben Gefäßen sind es vor allem immer wieder Tierskulpturen, die Blicke anziehen. „Kreativ ab 50“ nennt sich ein Kurs, der eine ganze Palette interessanter Techniken anbietet, die von Weben, Seidenmalerei bis zum Malen mit Bügeleisen und Wachsstiften reicht.

In über 35 Ausstellungen, davon einige auch in Teltows Partnerstadt Gonfreville, wurden bisher Arbeiten der Jugendkunstschule gezeigt. Außerdem kann man im Streichelzoo den Werken der jungen Maler begegnen. Und wenn es klappt wird auch das Wandbild bald in Teltow zu sehen sein, das seit fünf Jahren seiner Veröffentlichung harrt.

Die Ausstellung „15 Jahre Jugendkunstschule“ wird am 17. März um 11 Uhr im Bürgerhaus, Ritterstraße 10 eröffnet.

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