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Richtfest für Kleinmachnows neue Waldorfschule: Lernen in Holz

Kleinmachnow - Es gibt sie noch, die Baustellen, auf denen Termine eingehalten werden: Zehn Wochen nach Baubeginn konnte die Kleinmachnower Waldorfschule am Freitag zum Richtfest für das Gebäude der Waldklasse und ein Unterstufengebäude auf den Seeberg-Campus einladen. Das Berliner Architekturbüro Freitag-Hartmann-Sinz hatte beide Häuser in Holzfertigteilbauweise entworfen und als eigenständige Baukörper so gegliedert, dass der Innenhof vielfältig genutzt werden kann.

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Kleinmachnow - Es gibt sie noch, die Baustellen, auf denen Termine eingehalten werden: Zehn Wochen nach Baubeginn konnte die Kleinmachnower Waldorfschule am Freitag zum Richtfest für das Gebäude der Waldklasse und ein Unterstufengebäude auf den Seeberg-Campus einladen. Das Berliner Architekturbüro Freitag-Hartmann-Sinz hatte beide Häuser in Holzfertigteilbauweise entworfen und als eigenständige Baukörper so gegliedert, dass der Innenhof vielfältig genutzt werden kann.

Das Foyer, in das die Schüler der Unterstufe morgens eintreten werden, öffnet sich nach Osten. Im Süden bieten der nahe Wald und angepflanzte Bäume genügend Schatten im Sommer. Zwei bis drei Fenster gibt es in jedem Raum und das Schema rechtwinkliger Ecken wird konsequent unterlaufen, was einer angenehmen Atmosphäre durchaus förderlich sein kann. Drei Klassenräume mit jeweils angeschlossenem Betreuungsraum, Garderobe und eigener Terrasse sind geplant. Das benachbarte eingeschossige Waldklassengebäude hat einen geschützten, separaten Pausenhof und einen eigenen Eingang.

Auffällig ist die robuste Holzbauweise mit Lehmbauplatten. Eine ökologische Bauweise, bei der vor allem Holz verwendet wird, war dem Schulträger wichtig und entspricht auch der Intention des gesamten Schulcampus, auf dem bereits kleinteilige Baukörper in Holzbauweise stehen. Eine äußere Holzverkleidung mit vertikal angeordneten Latten soll später die Farbskala der vorhandenen Bauten variieren. Zudem gibt es mit dem Material Holz gute Erfahrungen in akustischer Hinsicht und beim Raumklima.

Die Firma Holzbau Moser aus Hirschfeld, spezialisiert auf Holzrahmenbau, hat schon zwei Holzhäuser auf dem Waldorf-Campus errichtet. Einzelne Module aus Nadelholz werden bereits im Werk Hirschfeld hergestellt, was kostengünstiger ist als auf der Baustelle, weil Gerüstzeiten eingespart werden können und die Montagezeiten kürzer sind. „Das Tempo dieses Vorfertigunggrades ist beeindruckend“, meinte Architekt Reiner Sinz.

Diese wirtschaftliche Lösung habe auch hohe Wärmestandards, die durch eine kontrolliert gesteuerte Stoßlüftung Verluste gezielt reduzieren kann. „Besonders stolz sind wir auf unseren holzbefeuerten Kaminofen mit beheizten Sitzbänken in der Waldklasse“, so Geschäftsführerin Falbe. Der Kamin soll einmal beide Gebäude mit Wärme versorgen. Eine Gasheizung kann zugeschaltet werden, wenn es draußen deutlich kälter wird. Geplant ist auch ein Kamin für den Speisesaal.

Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf 2,3 Millionen Euro. Die Gemeinde beteiligt sich am Neubau mit rund 400 000 Euro. Der Eigenanteil der Schule beträgt 200 000 Euro, die restlichen Baukosten wurden über Kredite finanziert. Im Frühjahr 2016 sollen dann beide neuen Gebäude von den Schülern bezogen werden. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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