Potsdam-Mittelmark: Leselust muss weiblich sein

Beelitz - Es summte am Donnerstag wie im Bienenstock im Beelitzer Sally-Bein-Gymnasiums. Dass Schüler, die meist in kleinen Gruppen in den Fluren standen, Bücher in den Händen halten, ist nicht ungewöhnlich. Doch an diesem Nachmittag war es kein Lernstoff, der sie beschäftigte: Rund 70 Schüler beteiligten sich an einem Lesewettbewerb.

Dazu waren auch Kinder und Jugendliche aus Nachbarorten eingeladen, neben der Grund- und Oberschule Beelitz auch Schüler aus den Grundschulen Fichtenwalde und Wildenbruch. Weitere Teilnehmer kamen vom Fläminggymnasium Belzig und den weitesten Weg legten Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums Hohen Neuendorf zurück.

Aufgabe aller Vorleser war es, eine Textpassage ihres Lieblingsbuchs vorzustellen – Krimis, Jugendliteratur aber auch sehr anspruchsvolle Beziehungsromane wurden in den Mittelpunkt gerückt. Anschließend galt es, einen fremden Text zu lesen, der mit Fremdwörtern gespickt war. Lesetempo, Aussprache und Stimmführung gehörten zu den acht Kriterien, nach denen Punkte vergeben wurden. Juroren waren unter anderen die Belziger Autorin Helga Kästner, Stadtparlaments-Chefin Martina Mölders und die Buchhändlerin Michaela Loth.

Die Anspannung erreichte ihren Höhepunkt gegen 16 Uhr zur Preisverleihung. Zu den Hauptpreisträgern gehören Anna Prelwitz und Steffi Berlin, die mit Buchpräsenten und Büchergutscheinen ausgezeichnet wurden. Bücherprämien für hervorragende Leseleistungen erhielten das Team der Grundschule Fichtenwalde, ebenso die Vorleser des Marie-Curie-Gymnasiums. Dass die meisten Gewinner Damen sind, offenbart, dass Leselust irgendwie weiblich sein muss. Immerhin konnte sich Peter Berz in Klassenstufe 12 gegenüber den Vorleserinnen behaupten.

Doch nicht nur für Schulleiter Jürgen Schwartz stand fest: „Gewonnen hat jeder.“ Profitiert haben auch Schüler, die die Veranstaltung vorbereiteten und von denen einige sich als Lesetrainer bewährten. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich