Potsdam-Mittelmark: Letzte Konsequenz: Straßensperrung
Teltow und Land weiter uneinig über Ruhlsdorfer Straße
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Teltow - In den Verhandlungen um den Ausbau der Ruhlsdorfer Straße in Teltow steuern die Stadt und das Land als Eigentümer auf einen handfesten Konflikt zu. Aktuelle Gespräche im Infrastrukturministerium seien erfolglos verlaufen, berichtete Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) auf Anfrage gegenüber den PNN. Das Land sehe seine Prioritäten im Straßenbau nicht in Teltow, so Schmidt. Der Zustand der Ruhlsdorfer Straße sei jedoch katastrophal. Sollte es nicht bald zu der notwendigen Sanierung kommen, müsse man darüber nachdenken, eine der wichtigsten Hauptverkehrsstraßen der Stadt in letzter Konsequenz für den Verkehr ganz oder in Teilen sperren zu lassen.
Noch immer sei unklar, wann das Land den nötigen Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau der Straße erteilen wird, sagte Schmidt. Der Beschluss ist für den Ausbau zwingend nötig. „Wir sind darauf bedacht, den Druck auf die Behörden zu erhöhen.“ Indes werde im Rathaus weiter an einer Lösung gearbeitet, zumindest die Geh- und Radwege entlang der Straße provisorisch auszubauen. Auch hier seien aber noch Abstimmungen mit dem Land nötig. Die Kosten dafür belaufen sich nach ersten Schätzungen auf 350 000 Euro. Geld, das die Stadt bislang noch nicht eingeplant hat. Am Mittwochabend bekräftigten Stadtverordnete aller Fraktionen auf ihrer turnusmäßigen Sitzung die Forderung an das Land, die Straße schnellstmöglich auszubauen.
Bereits seit Jahren ringt die Stadt mit dem Land um den grundhaften Ausbau der Landesstraße. In einer Umfrage zum Jahresanfang hatten auch PNN-Leser darum gebeten, die Schlaglochpiste auszubessern. Aus Sicht des Landesbetriebs für Straßenwesen steht eine Sanierung frühestens im Jahr 2014 an. Zuletzt hatte das Land auf die andauernden Proteste von Verwaltung, Stadtpolitikern und Anwohnern überraschend reagiert und für die gesamte Straße ein Tempolimit von 30 km/h festgelegt.
Bereits einen Tag nach Anordnung des Geschwindigkeitslimits wurden erste Verkehrskontrollen durchgeführt, berichtete der verärgerte Stadtverordnete Eberhard Derlig (FDP). Es sei jedoch nicht die Stadt Teltow, sondern das Land, das diese Kontrollen durchführe, sagte Bürgermeister Schmidt. „Ich finde es nicht geschickt, dort täglich den Verkehr zu überwachen“, so Schmidt. Es hätten sich jedoch auch Anwohner gemeldet, die das Tempolimit und die Kontrollen begrüßten. „Es bleibt zu hoffen, dass das Geld aus den Kontrollen in die Kassen fließen, die dem Ausbau der Straße dienen“, sagte Schmidt. Tobias Reichelt
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