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Potsdam-Mittelmark: Lindenstreit beigelegt

Gemeindevertretung stimmt Vergleich zu Baumfällungen in Caputh zu

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Gemeindevertretung stimmt Vergleich zu Baumfällungen in Caputh zu Schwielowsee·Caputh - Der Streit um die Linden in der Straße der Einheit in Caputh ist beigelegt. Die Gemeindevertreter zeigten sich in ihrer jüngsten Sitzung mit einem Vergleich einverstanden, der vor dem Verwaltungsgericht errungen wurde. Auf der Straße der Einheit sollen demnach nur 20 statt 28 Linden gefällt werden. BUND, Gemeinde und Landkreis hatten sich vor drei Wochen darauf geeinigt (PNN berichteten). Anlass des Streits war die laufende Straßensanierung. Im mittleren Straßenabschnitt wollte die Gemeinde auf Grundlage eines Gutachtens 28 der 60 etwa 100-jährigen Linden fällen, nur dadurch sah sie ein gleichmäßiges Alleenbild und die Verkehrssicherheit gewahrt. Der BUND sah darin einen Verstoß gegen den Alleenschutz und klagte auf höchstens 14 Fällungen. BBS-Fraktionschef Jürgen Scheidereiter nannte den Vergleich einen „Kompromiss, mit dem beide Seiten nicht zufrieden sind“. „Das wichtigste ist, dass die Straße im nächsten Jahr vollendet wird und es jetzt keine Unterbrechung der Bauarbeiten gibt“, so Scheidereiter. FDP-Mandatsträger Heiko Hüller stört, dass die Erneuerung der Allee nun auf die nächste Generation verschoben wird. Wie Bürgermeisterin Kerstin Hoppe und andere hatte er sich anfangs sogar für die Fällung aller 60 Linden ausgesprochen. Der Vorsitzende der SPD Schwielowsee, Joachim Teichler, begrüßte nach der Sitzung die Entscheidung. Für den Landkreis sei der gerichtliche Vergleich eine „schallende Ohrfeige“: Für den Fällbescheid aus Belzig seien die Umweltschutzverbände nämlich nicht, wie vorgeschrieben, angehört worden. Laut Teichler sei der Kompromiss ein „eindeutiger Erfolg des Engagements der Mitglieder der Bürgerinitiative zur Rettung der Linden, die von über 700 Caputhern und von über 2000 Gästen per Unterschrift unterstützt worden sind“. Dementgegen erklärte Bürgermeisterin Hoppe gestern: „Über 90 Prozent der Gemeinde wollte einen Umbau, wie wir ihn geplant hatten. Den ganzen Ärger haben wir lediglich fünf Leuten zu verdanken, die eine Bürgerinitiative gegründet haben.“ Henry Klix

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