Potsdam-Mittelmark: Linie 602 fährt wieder

Teltow - Mit dem Bus trafen gestern zwei Amtskollegen von Bürgermeister Thomas Schmidt am S-Bahnhof Teltow ein. „Wir brauchen keinen Dienstwagen mehr“, scherzten Ortwin Baier aus Blankenfelde und Carl Ahlgrimm aus Großbeeren, die es sich nicht nehmen ließen, die erste Tour auf der Linie 602 zu begleiten. Denn beide hatten sich dafür stark gemacht, dass diese Busstrecke wieder in Betrieb genommen wird.

Ein halbes Jahr zuvor war sie vom Fahrplan gestrichen worden. Das hätten vor allem ältere Bürger bedauert, die in der Nachbarkommune Teltow regelmäßig das Ärztehaus aufsuchen und lange Umwege in Kauf nehmen mussten, berichtete Bürgermeister Ahlgrimm seinem Teltower Kollegen. Angewiesen seien auch andere Patienten auf das Ärztehaus, besonders weil es das einzige mit Röntgendiagnostik in der Region ist.

Den Örtlichen Personennahverkehr zu verbessern, ist Anliegen aller drei Bürgermeister, denn viele junge Familien sind in das Berliner Umland gezogen und die meisten pendeln täglich zu ihren Arbeitsplätzen. Gute Verbindungen mit Bussen und S-Bahn gebe es bereits nach Berlin, nur die Ost-West-Verbindung reiche noch nicht aus, stellten sie übereinstimmend fest. Seit die S-Bahn von Teltow wieder direkt zum Potsdamer Platz fährt, ist auch sie für Fahrgäste aus den Nachbargemeinden wieder interessant, weil sie so Umwege über den Ring einsparen können. Ein Grund für die beiden Bürgermeister aus dem Nachbarkreis Teltow-Fläming, nach der Busfahrt in die S-Bahn umzusteigen. Die rollte auch schon fünf Minuten später im Bahnhof ein, und während Bürgermeister Thomas Schmidt seinen Gästen noch zwei Flaschen Sekt als Willkommensgruß überreichte, blieb noch etwas Zeit, um über ein künftiges Projekt zu reden.

Denn Teltows Nachbarn sind besonders an einer Weiterführung des Citybusses nach Großbeeren interessiert, wenn im Frühjahr die Linie bis zum Teltower Regionalbahnhof erweitert wird. Das hörte Bürgermeister Schmidt gern, denn die Idee, den Citybus als regionales Verkehrsmittel zu etablieren, hegt er schon lange, hatte aber bisher vor allem nur die Region Teltow im Auge. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich