Potsdam-Mittelmark: Linke befragen Bürger zum Teltower Hafen

Teltow - Für das Teltower Hafenprojekt soll es jetzt einen dicken Nachschlag im städtischen Haushalt geben. Wie berichtet soll sich das Vorhaben auf 14 Millionen Euro verteuern. Dass die Stadtverordneten mit dem vorliegenden Nachtragshaushalt die Zusatzkosten von 3,9 Millionen Euro bewilligen, ist aber nicht sicher.

Ab dieser Woche wird der Nachtragshaushaltsentwurf in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung diskutiert, am 21. Juni im eigens einberufenen Hafenausschuss. Auch die Fahrradbrücke über die Hafeneinfahrt wurde darin verzeichnet, mit weiteren Kosten von einer Million Euro. Zumindest kann die wachsende Stadt auch zusätzliche Einnahmen, unter anderem aus der Einkommens- und der Gewerbesteuer, von insgesamt 1,9 Millionen Euro im Nachtragshaushalt verbuchen.

Wie gespalten die Stadtverordneten beim Thema Hafen derzeit sind, zeigt eine Aktion der Teltower Linken: Sie haben in dieser Woche mit einer Bürgerbefragung zum Hafenprojekt begonnen. 10 000 Fragebögen seien in Hausbriefkästen verteilt worden, teilte der Linken-Vorsitzende Reinhard Frank am Dienstag mit. Nach der wiederholten Kostenexplosion wolle man die Meinung der Bürger zum Hafen einholen, so Frank. Schon im April hatte Frank auch eine Einwohnerversammlung zu dem Thema gefordert.

Auf dem Fragebogen werden verschiedene Varianten angeboten, die anzukreuzen sind: Weiterbauen um jeden Preis, weiterbauen mit Kostendeckelung, Sanierung und danach Baustopp oder Baustopp ohne Bodensanierung. Wie berichtet ist der verseuchte Boden auf dem Hafenareal der größte Kostentreiber des Projekts, zuletzt war davon die Rede, dass am Teltowkanal de facto eine Deponie zu beseitigen ist. Wer keine Meinung oder eigene Ideen hat, kann das bei der Befragung ebenfalls zum Ausdruck bringen. hkx