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Potsdam-Mittelmark: Löschfahrzeuge sind teurer

50 000 Euro für gebrauchtes Feuerwehrauto zu wenig

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Michendorf · Wildenbruch - Noch immer ist die Freiwillige Feuerwehr Wildenbruch auf ihre beiden Oldtimer angewiesen. Eigentlich sollten der LO und der W 50 längst durch ein modernes Löschfahrzeug abgelöst sein, die Gemeinde hat für den Kauf auch 50 000 Euro bereitgestellt. Doch Preisvergleiche hätten ergeben, dass man damit auf dem Feuerwehr-Gebrauchtwagenmarkt nicht weit kommt. Gemeindewehrführer Jürgen Zoll berichtete über die Schnäppchen-Suche jüngst im Ordnungsausschuss.

Eine Maßgabe ist, dass das Fahrzeug nicht älter als elf Jahre sein soll. Autos für weniger als 50 000 Euro seien jedoch doppelt so alt, selbst ein angebotenes Transport- und Löschfahrzeug aus dem Jahr 1982 sollte noch 39 000 Euro kosten – plus Mehrwertsteuer. So alt sind nicht einmal die Wildenbrucher Fahrzeuge. Ein von der Feuerwehr favorisiertes Gefährt kostet 72 000 Euro und stammt aus dem Jahr 1996. „Wir hatten von Anfang an vorgeschlagen, mehr Geld dafür bereit zu halten“, so der Wehrführer.

Michendorfs Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) plädiert nun dafür, die im Haushalt eingestellten Mittel mit ins nächste Jahr zu nehmen und dann den Restbetrag dazuzulegen. „Aber ob wir es später oder jetzt kaufen: unterm Strich brauchen wir ein neues Löschfahrzeug“, so Ausschussvorsitzender Peter Pilling (PDS). Die Großgemeinde habe eine Reserve von 2,8 Millionen Euro, ein Kauf sei also auch schon in diesem Jahr möglich. Kritik übten Ausschuss und Feuerwehrchef an der Förderpolitik des Landes, denn das bezuschusst ausschließlich Neuankäufe – aber die zur Hälfte, und so kam man am Donnerstagabend kurzzeitig ins Grübeln. Ein neues Fahrzeug koste zirka 250 000 Euro, die Michendorfer hätten also immer noch 125 000 zuzuschießen. „Wir sollten uns das favorisierte Fahrzeug nochmal genauer anschauen“, schlug Wildenbruchs Ortsbürgermeister Manfred Bellin (FDP/FBL) vor. Wenn möglich, sollte noch in diesem Jahr gekauft werden, befand auch er.

Peter Pilling verwies auf die vermeintlich großzügige Zusage des Landesbrandmeisters, für die Brandenburger Wehren zusätzlich 9 Millionen Euro bereitzustellen, als Anerkennung für die Leistungen während der großen Hitzeperiode in den vergangenen Wochen. „Aber wo bleibt das Geld?“ Die Frage konnte Jürgen Zoll beantworten: Für zwei Millionen werde die Leitstelle des Landes aufgerüstet, weitere zwei Millionen gingen an die Landesfeuerwehrschule. Das restliche Geld werde auf Berufs- und Freiwillige Wehren je zur Hälfte aufgeteilt. Das Problem ist nicht neu: Die Kommunen als Träger des Brandschutzes müssen diesen zumeist aus eigener Tasche bezahlen.

Ob die Michendorfer das in diesem Fall machen, entscheidet die Gemeindevertretung. Der Ausschuss sprach sich schon mal einstimmig dafür aus. Lä

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