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Werderaner Havelauen: Lückenschluss am Zernsee

Baubeginn für Maritima in den Werderaner Havelauen. Neuer Stadtteil soll in zwei Jahren fertig sein.

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Werder (Havel) - Die Havelauen in Werder (Havel) nehmen immer mehr Gestalt an. Während das Umfeld der Uferpromenade mit dem großen Stadtplatz, der Brücke über den Stichkanal und den neuen Geschäften und Restaurants langsam Kontur gewinnen, gibt es noch einige Brachen jenseits der Blütentherme. Eine davon wird jetzt von dem Magdeburger Unternehmen Böttge & Born entwickelt, eine Baulücke zwischen Uferpromenade, Blütentherme und dem Einkaufszentrum in den Havelauen. „Insgesamt werden 29 Doppel- und Reihenhäuser inklusive Grundstücke gebaut“, sagte Christin Henke vom Bauinvestor. Auf rund 8000 Quadratmetern entstehen derzeit Häuser zwischen 100 und 170 Qudratmetern Wohnfläche. „Die Grundstücksgrößen variieren zwischen 200 und 480 Quadratmetern“, sagt Henke.

Der Investor Böttge & Born kennt sich mit den Werderaner Havelauen bereits aus. Das Unternehmen vermietet seit Anfang 2014 die Wohnungen in der angrenzenden „See- & Hafenresidenz Werder“. Die Doppel- und Reihenhäuser auf dem noch unbebauten Grundstück der Maritima stehen zum Verkauf. Ob einige Objekte als Kapitalanlage auch vermietet werden können, werde sich zeigen, so Henke. „Bislang sind drei Häuser verkauft und vier reserviert“, sagt die Immobilienexpertin. Die Käufer, die zwischen 260 000 und 430 000 Euro für den Kauf berappen müssen, sind überwiegend jüngere Paare. „Wir haben aber auch ein älteres Paar, das sich zur Rente entschlossen hat, in ein Haus zu ziehen.“ In spätestens zwei Jahren soll das Ensemble fertig gestellt sein. „Wir bauen erst einmal alles fertig, auch wenn nicht alle Objekte bis zum Schluss verkauft sein sollten“, sagt Henke. Davon geht die Immobilienverkäuferin jedoch nicht aus. Die Häuser werden schließlich schlüsselfertig übergeben, so Henke. „Der Käufer muss sich nicht um lästige Behördengänge kümmern und kann sofort einziehen, sobald das Haus fertig ist.“ Bei Ausstattungsmerkmalen, wie Fliesen oder Bodenbelägen kann sich der Käufer mit dem Bauherren abstimmen. Interessenten können sich ab Mitte Oktober im Musterhaus selbst ein Bild machen. „Das Haus befindet sich im Innenausbau und kann aber bereits jetzt schon besichtigt werden“, so Henke. Einen groben Eindruck von den Grundtücksgrößen verraten bislang nur die bereits abgesteckten Straßen und Wege.

Wenn die letzten Hausbesitzer in der Maritima eingezogen sind, könnten auch die Bauarbeiten in den Havelauen abgeschlossen sein. Diesen Zeitrahmen kann sich der erste Beigeordnete der Stadt, Christian Große (CDU), vorstellen. „Es gibt keine freien Flächen mehr, noch einige Gewerbeflächen, aber sonst ist alles verkauft“, sagt Große. Laut Große sind mittlerweile 110 Millionen Euro in das Gebiet investiert worden. „Es entsteht ein neuer Stadtteil“, sagt der Vizebürgermeister. Rund 3000 Menschen sollen Große zufolge künftig in den Havelauen leben und arbeiten. „Immer mehr Gewerbe kommt und das Gebiet ist dafür ja auch interessant“, sagt Große.

Die Infrastruktur in den Havelauen wird für die Bewohner immer attraktiver. Kita, Einkaufszentrum, Ärzte und Restaurants sind bereits dort angesiedelt. „Der neue Stadtteil bietet viele Möglichkeiten“, so Große. „Ein Hemmnis ist aber nach wie vor die Schranke.“ Durch die Bahnstrecke ist Werder geteilt. (PNN berichteten) Immer mehr Menschen leben im Norden Werders und müssten oft an der Schranke Richtung Süden warten. „Wir brauchen endlich ein Planfeststellungsverfahren für den Bau eines Eisenbahntunnels“, sagt Große. Mit der Planfeststellung sei jedoch erst 2016 zu rechnen, heißt es aus dem Landesverkehrsministerium.

Das einstige Militärgelände am Großen Zernsee war bereits 1912 für eine Bebauung vorgesehen. Der Erste Weltkrieg verhinderte weitere Planungen. Mitte der 30er-Jahre wurde auf den Wiesen am Großen Zernsee mit dem Bau einer Luftkriegsschule mit Fliegerhorst begonnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Rote Armee das Gelände. Erst nach dem Abzug der russischen Armee 1994 konnte das Gebiet von Altlasten befreit und für eine Nutzung entwickelt werden.

Björn Stelley

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