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Alternative zum Festrubel: Auch die Obstbauern laden wieder auf ihre Plantagen und in die Stadtgärten ein.

© Christian Zube

133. Baumblütenfest: Lust auf die Blüte

Die Stadt Werder und Obstbauern wollen zum 133. Blütenfest vom 28. April bis 6. Mai wieder alte Gästezahlen erreichen

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Werder (Havel) - Der Frost von der Nacht zum Dienstag hat auf Werders Obstplantagen keine Schäden hinterlassen. „Das hat uns diesmal nicht so heftig erwischt wie andere deutsche Anbauregionen“, sagt Werders bekannter Obstbauberater Manfred Lindicke. Die Obstbauern können sich unbeschwert über den ersten Höhepunkt des Jahres freuen: Vom 28. April bis 6. Mai findet das 133. Baumblütenfest statt. Schon im Gründungsjahr 1879 wurde das Fest genutzt, um nach dem Winter durch den Obstweinverkauf das erste Geld in die Kassen zu bekommen. Längst ist daraus ein Spektakel mit Hunderttausenden Gästen geworden.

Für die Obstbauern hat die Baumblüte derweil dieselbe Bedeutung wie einst. „Die Anlagen werden herausgeputzt, der Wein wird gerade abgezogen“, sagt Walter Kassin, Vorsitzender des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins. Für den Wettbewerb um die „Goldene Kruke“, bei dem der beste Obstwein der Saison prämiert wird, seien 126 Proben abgegeben worden – so viele wie nie. Sonderbusse werden die Gäste vom Bahnhof aus zum Obstpanoramaweg und zu sieben Plantagen bringen, die ihre Gäste mit regionalen Spezialitäten und Obstwein verwöhnen.

Die andere Variante: vom Bahnhof aus in Richtung Hoher Weg oder Inselstadt direkt in den urbanen Festtrubel. Programmhöhepunkte sind in diesem Jahr Phil Bates, der am 4. Mai die größten Hits des „Electric Light Orchestra“ aufleben lässt und die Ostrocker der „Stern Combo Meißen“, die am 6. Mai erwartet werden. Den Auftakt bildet der Festumzug am 28. April mit 69 teilnehmenden Gruppen.

Nach dem Gästeeinbruch 2011 mit rund 400 000 Besuchern will man wieder an die Vorjahre anknüpfen, in denen eine halbe Million Gäste die Stadt bevölkerten, sagte Werders 1. Beigeordnete Manuela Saß. Der 30. April als „Brückentag“ könnte helfen: Wie an den Wochenenden und am 1. Mai wird dann das volle Programm auf den acht Bühnen geboten.

Den Festtrubel machte Rainer Wohlthat von der Berliner Wohltat Entertainment GmbH gestern zur Ankündigungs-Pressekonferenz an einigen Zahlen fest: 400 Händler und 55 Schausteller beleben die Festmeile, 52 Bands und 14 DJs die Bühnen. Es werden 45 Kilometer Stromkabel verlegt, 500 Hinweisschilder aufgestellt – und 250 Dixiklos. Die „Blüte“ sei das größte Volksfest Brandenburgs, worüber sich vor allem Berliner freuen: 70 Prozent der Gäste kommen von dort.

Im vorigen Jahr hatte das Fest vor allem durch die vom Polizeipräsidium ausgelöste „Brückendebatte“ auf sich aufmerksam gemacht. Das Sicherheitskonzept musste nach dem Unglück bei der Duisburger Loveparade überarbeitet werden: Neben der schmalen Inselbrücke gibt es eine Pontonbrücke für Notfälle, von einer Koordinierungsstelle im Feuerwehrdepot aus werden neuralgische Punkte der Festmeile kameraüberwacht. Sicherheits- und Rettungskräfte verständigen sich im gemeinsamen Digitalfunknetz, Zug- und Bustakte werden verdichtet, um Massenaufläufe zu vermeiden. So sehen die Veranstalter dem Fest unbeschwerter entgegen als 2011: „Das Sicherheitskonzept funktioniert und gilt auch für dieses Baumblütenfest“, so Saß. Torsten Ringel von der Polizeidirektion West bestätigte: „Die zweite Inselbrücke war in diesem Jahr kein Thema mehr. Das überarbeitete Konzept hat sich bewährt.“ Jetzt hoffen die Veranstalter noch, dass in der Festwoche das Wetter mitspielt.

Eine Sonderbeilage mit dem Programm und Informationen rund ums Fest erscheint am 22. April in „Potsdam am Sonntag“ und am 26. April in den PNN.

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