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Potsdam-Mittelmark: Macht das duale System noch Sinn?

Technische Möglichkeiten zur alternativen Restmüllverwertung sind gegeben

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Potsdam-Mittelmark - In jüngster Zeit gerät das Duale System Deutschland (DSD) immer wieder in die Kritik. Macht die Mülltrennung überhaupt noch Sinn? Zwei Trends stehen dem 16 Jahre alten System entgegen: Seit 2005 ist die Mülldeponierung in Deutschland verboten. Und der Restmüllanteil in Gelben Säcken liegt Erhebungen zufolge bei bis zu 50 Prozent. Maschinen können heute das Trennen und Sortieren des Abfalls besser erledigen, als wir es von Hand tun. Die Abfallwirtschaft hat längst dazu gelernt: Gut verkäufliche Sekundär-Rohstoffe und Energie stecken nicht nur in den Gelben Säcken, sondern in weit größerer Menge auch im Rest- und Gewerbemüll. Beim DSD und bei den Müllentsorgungsunternehmen werden inzwischen zum Teil ganz ähnliche Sortieranlagen verwendet. Die APM setzt im Recyclinghof Brandenburg auf eine Kugelmühle, in der der Restmüll zu Ersatzbrennstoffen für die Zementindustrie in Rüdersdorf weiter verarbeitet wird. Damit werden wertvolle fossile Ressourcen ersetzt. „Die technischen Möglichkeiten sind gegeben, den Restabfall auch anders weiter zu verwerten“, sagt APM-Geschäftsführer Thomas Wendenburg. Andererseits wird auch vieles verbrannt, was im Gelben Sack landet. Alles in eine Tonne – für den Fachmann macht es Sinn. Vor zwei Jahren haben Versuche in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gezeigt, dass das Erfüllen der Recyclingquoten der Verpackungsverordnung auch ohne getrenntes Einsammeln von Gelben Säcken möglich ist – zu geringeren Kosten für die Verbraucher. Ob das Duale System auf Dauer Bestand hat, müsse jedoch von der Politik entschieden werden, sagt Wendenburg. hkx

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