Von Hagen Ludwig: Märkische Gastlichkeit
Werder mit vielen Neuigkeiten auf der Grünen Woche / Terrasse der Bismarckhöhe wird belebt
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Werder (Havel) - Als ein attraktiver Ausflugsort präsentiert sich Werder (Havel) seit gestern auf der Grünen Woche in Berlin. Dabei können die insgesamt acht Aussteller am Gemeinschaftsstand der Stadt mit einer Reihe von Neuigkeiten aufwarten. So soll in diesem Jahr zum Baumblütenfest (24. April bis 2. Mai) endlich der Außenbereich auf der Terrasse der Traditionsgaststätte Bismarckhöhe mit 150 Plätzen eröffnet werden. Betreiber Ronny Pietzner wolle dort einen Pavillon errichten, der sich in das denkmalgeschützte Ensemble einfügt, kündigte Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU) gegenüber den PNN an. Das Projekt befinde sich nach Abstimmungen mit der Denkmalpflege jetzt im Genehmigungsverfahren. Die Stadt als Eigentümer der Bismarckhöhe wolle die Terrasse für vorerst fünf Jahre an Pietzner verpachten.
Eine neues Café mit Laden will demnächst auch die Ölmühle Werder betreiben. Eröffnung der „Lebensinsel“ ist bereits am 14. Februar in den bisherigen Räumen des Cafés „Feinsinn“ Unter den Linden 8. „Wir wollen die Cafétradition fortsetzen, aber auch einen Mittagstisch mit heimischen Produkten und unseren frischen Ölen anbieten“, sagte Ölmüller Sebastian Wedow gestern auf der Grünen Woche. Vorgesehen seien auch regelmäßige Seminare über schmackhafte und gesunde Ernährung.
Auch die Existenz der „Weintiene“ auf dem Werderaner Wachtelberg scheint jetzt langfristig gesichert. Seit Jahren ist sie ein Anziehungspunkt für die Touristen. Hier gibt es Weine direkt vom Werderaner Winzer Manfred Lindicke und einen kleinen Imbiss. Und ganz in der Tradition von Deutschlands klassischen Weinanbaugebieten werde die „Weintiene“ jetzt vom Wirtschaftsministerium auch als Straußwirtschaft eingestuft – eine einfache Form der Direktvermarktung, freute sich der Vorsitzende Weinfördervereins Rolf Herrmann Löhr. Wie berichtet, sah der kleine Winzerbetrieb sich nicht in der Lage, die Auflagen des Gaststättengesetzes für Küche, Personalräume, Verkehrsinfrastruktur oder Toiletten zu erfüllen. Kostproben der edlen Tropfen vom Wachtelberg wurden zur Grünen Woche bereits am Vormittag gern genommen – unter anderem von den Mitgliedern des brandenburgischen Landtags-Agrarausschusses und Landwirtschaftsministerin Jutta Lieske (SPD).
Die Liebhaber von Kirsch- und anderen fruchtigen Weinen kamen nebenan beim Werderaner Obstbauverein auf ihre Kosten. Berlin ist für viele Obstbauern der wichtigste Markt und ständige Präsenz sei notwendig, um die Kunden vom frischen Obst aus der Region zu überzeugen, erklärte Hartmut Schröder. So sieht es auch Christine Berger vom Petzower Sanddorn-Erlebnisgarten, die bereits seit 1992 bei der Grünen Woche dabei ist – immer mit neuen Kreationen. Diesmal bietet sie erstmals einen exotischen Sanddorn-Guave-Fruchtaufstrich und Sanddornessig speziell für Dressings an.
Ein Neuling auf der Grünen Woche ist indes Harald Dieckmann mit seiner Glindower Ziegeleimanufaktur. Auf den ersten Blick ein untypisches Handwerk für die Grüne Woche. Doch die Ziegelei gehört zur Werderaner Kulturlandschaft, mit der in Berlin geworben wird, und bietet zudem seit zwei Jahren auch Schmucksteine nach historischem Vorbild für die Garten- und Landschaftsgestaltung an.
Neu ist auch, dass auf der Grünen Woche erstmals der Bogen von Werder zu den viel gerühmten, aber schwer anzubauenden Teltower Rübchen geschlagen wird. Einzig Bio-Bauer Axel Szilleweit aus Teltow hat die kleine Rübe noch im Sortiment. Renommierte Gastwirte wie Ralf Weißmann vom Wildenbrucher Gasthof „Zur Linde“ wissen das zu schätzen. Und auch in Werder könnte die aromatische Rübe nun bald auf den Tisch kommen. Sebastian Wedow will sie in seiner neuen „Lebensinsel“ anbieten.
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