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Potsdam-Mittelmark: Maut-Flüchtlinge in der Region kein Thema

Kaum Beschwerden bei Frageaktion / Geringe Schwankungen bei Verkehrszählung

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Kaum Beschwerden bei Frageaktion / Geringe Schwankungen bei Verkehrszählung Potsdam-Mittelmark - Der Maut-Ausweichverkehr spielt für das Umland von Potsdam offenbar keine große Rolle: Bei einer Fragebogenaktion des Verkehrsclubs Deutschland gab es kaum Rückmeldungen aus der Region. Viele Lkw-Fahrer, kritisiert der Verkehrsclub, würden seit Jahresanfang geltende Gebühr von 12,4 Cent pro Autobahnkilometer sparen und auf Landes-, Kreis- und Bundesstraßen ausweichen. Zwar gab es bundesweit tatsächlich 2000 Beschwerden. Das Berliner Umland bildete aber keinen Schwerpunkt. Während im Raum Hamburg und Bremen 573-mal eine starke Zunahme des Schwerlastverkehrs gemeldet wurde, lag die Zahl um Berlin bei 135. Im Umland von Potsdam wurde sogar nur zweimal eine zunehmende Belastung registriert: Beide Rückmeldungen kamen von Betroffenen an der B246 zwischen Brück und Beelitz. Von der L40 in Blankenfelde/Dahlewitz gab es zum Beispiel neun Rückmeldungen beim Verkehrsclub. Daniel Kluge, Pressesprecher des Verkehrsclubs, betonte gestern allerdings, dass die Zahlen nur bedingt belastbar sind. „Wir waren angewiesen auf Menschen, die unseren Aufruf gelesen und den Fragebogen ausgefüllt haben.“ Auch das Brandenburgische Bauministerium hat sich im Auftrag von Bundesverkehrsminster Manfred Stolpe inzwischen mit dem Thema befasst. Mittlerweile liegen zwar Zahlen von Verkehrszählungen an insgesamt 110 Zählstellen im Land vor. Eine Übersicht wird aber erst gemeinsam mit einer Auswertung des Bundes veröffentlicht, wahrscheinlich zum Jahresende. „Aus dem Material lassen sich keine Schlussfolgerungen über eine Zunahme des Lkw-Verkehrs ziehen“, sagte Wiegand. Er nannte beispielhaft die B1 in Glindow: Gegenüber dem Vorjahr stieg die Belastung im Juni von 389 auf 416 Lkw, im Juli sank sie von 389 auf 353. „Wir wissen noch nicht, ob diese geringen Schwankungen überhaupt etwas mit der Maut zu tun haben.“ Vorher müssten einige Fragen – wie etwa die Relevanz von Umleitungen – geklärt werden. Selbst wenn es so wäre, seien Verkehrsbeschränkungen für den Lkw-Verkehr noch nicht zu rechtfertigen. Die zuständigen Landkreise sehen das offenbar genauso: Es gab noch keine neuen Beschränkungen wegen der Maut, wie zum Beispiel Tonnagebegrenzungen, Nachtfahrverbot o.ä. (PNN berichteten). „Die Schmerzgrenze liegt bei etwa 1500 Lkw auf einer Straße pro Tag. Wir liegen in Brandenburg auf einigen Strecken bei maximal 800 Lkw“, sagte Wiegand. Auf anderen deutschen Bundesstraßen würden täglich bis zu 4000 Laster verkehren. „Wir haben ein gut geordnetes Autobahn-Netz rund um Berlin, die Bundesstraßen bilden trotz Maut dazu keine Alternative“, meint Wiegand. hkx

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