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Potsdam-Mittelmark: Mehr als 600 Strafen für ALGII-Empfänger

Potsdam-Mittelmark - Wer Aufforderungen vom Arbeitsamt nicht nachkommt, muss mit Sanktionen rechnen. Das war eine der Neuerungen der Reform Agenda 2010.

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Potsdam-Mittelmark - Wer Aufforderungen vom Arbeitsamt nicht nachkommt, muss mit Sanktionen rechnen. Das war eine der Neuerungen der Reform Agenda 2010. Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis 639 Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger ausgesprochen, was einer Quote von 2,4 Prozent aller Leistungsbezieher entspricht. Damit liegt der Kreis unter dem Durchschnitt von Bund und Land.

Mehr als die Hälfte der Strafen wurde wegen Meldeversäumnissen ausgesprochen. Die Mehrzahl richtet sich gegen Jugendliche unter 25 Jahren, für sie gelten in den Ämtern verschärfte Bedingungen. Gleich 50 Arbeitssuchende erhielten 2013 jeweils mehr als vier Sanktionen. Meist bedeuten die Strafen ein geringeres Arbeitslosengeld für den Betroffenen über einen bestimmten Zeitraum.

In der Verwaltung steht man den Strafen durchaus kritisch gegenüber. „Sanktionen stellen eine Herausforderung dar“, so Landrat Wolfgang Blasig (SPD). „Sie verdeutlichen, dass zwischen der Integrationsfachkraft und dem Leistungsberechtigten kein Verhältnis auf gleicher Augenhöhe besteht, obwohl dies für eine gute Beratung durchaus hilfreich wäre.“ Mit diesem Spannungsverhältnis müssten die Beteiligten leben. eb

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