Potsdam-Mittelmark: Mehr Einsätze, mehr Platz
Neue Rettungswache kommt nach Michendorf
Stand:
Michendorf - Schaut man aus dem Fenster sieht man grün, schaut man an die Wände leuchtet einem die gleiche Farbe entgegen. Die 16 Rettungsassistenten und -sanitäter sollen sich entspannen in ihrer neuen Rettungswache. Ihr Arbeitsalltag sei stressig genug, sagt der Berliner Architekt Wolfgang Linsenhoff beim Richtfest der Wache in Michendorf am gestrigen Donnerstag. Er kündigte helle Farbtöne an, die in dem neuen Gebäude zum Einsatz kommen.
Der Landkreis baut für 700 000 Euro die neue Wache hinter dem Netto-Supermarkt. In der Fahrzeughalle werden drei Rettungswagen Platz haben, dahinter befindet sich ein großer Aufenthalts- und drei Ruheräume für die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes. Sie sind im Auftrag des Landkreises im Einsatz. Ab Oktober wird es für sie in der Michendorfer Straße Am Herthasee losgehen.
Zur alten Wache in Langerwisch, die sich der Rettungsdienst bisher mit der Langerwischer Feuerwehr teilte, ist der Neubau kein Vergleich. Einer der zwei Rettungswagen musste früher vor der Wache stehen – in der Garage gab es keinen Platz. Der Aufenthaltsraum der Rettungsmannschaft, in dem auch Sauerstoffflaschen und Medizin lagerte, war nur 100 Quadratmeter groß. Jetzt haben sie vier Mal soviel Platz.
„Zudem ist alles ebenerdig, da sind wir bei Einsätzen schneller in den Autos“, sagt Wachleiter Axel Peters. Zwischen sechs bis sieben Mal pro Tag müssen die Retter ausrücken. Vor zehn Jahren sah das ganz anders aus: „Da wurden pro Tag zwischen zwei und drei Einsätze gefahren“, so Peters.
Mit steigender Bevölkerungsentwicklung nehme auch die Zahl der Einsätze zu, sagt Klaus-Dieter Hallex, der Fachdienstleiter für Rettungswesen im Landkreis. Von der Michendorfer Rettungswache aus versorgt der Rettungsdienst Patienten in Michendorf, Nuthetal und teilweise auch in Schwielowsee. „Insgesamt kümmern wir uns um 25 000 Einwohner“, so Hallex.
Noch mehr Einsätze könnten mit dem achtspurigen Ausbau des südlichen Berliner Ringes kommen, so Hallex. „Wir haben die neue Wache für die kommenden Jahrzehnte gebaut, daher ist dort auch Platz für ein drittes Fahrzeug eingeplant.“ Vom neuen Standort sei man jetzt auch schneller in der Ortslage Michendorf und in Caputh. „Dorthin werden wir recht häufig gerufen.“ Maximal 15 Minuten hat die Rettungsmannschaft Zeit, um zu ihren Patienten zu gelangen.
Damit es auf dem Weg nicht zu einem Unfall kommt, wird eine Bedarfsampel vor der Wache eingesetzt. Sie soll im Bereich der bisher schlecht einsehbaren Ausfahrt rechtzeitig den Verkehr in der Teltower Straße zum Stehen bringen, bevor der Rettungswagen herausschießt. es
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: