Nahverkehr muss bis 2022 barrierefrei sein: Mehr Geld für Busse und Haltestellen
Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis will seine Zuwendungen für einen barrierefreien öffentlichen Nahverkehr erhöhen. Erstmals sollen auch Kosten von Busunternehmen für die Umrüstung von bisher nicht stufenlos zugänglichen Bussen übernommen werden.
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Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis will seine Zuwendungen für einen barrierefreien öffentlichen Nahverkehr erhöhen. Erstmals sollen auch Kosten von Busunternehmen für die Umrüstung von bisher nicht stufenlos zugänglichen Bussen übernommen werden. 400 000 Euro sollen dafür zusätzlich ausgegeben werden.
Bis zum Jahr 2022 muss laut Bundesgesetzen der Nahverkehr vollständig barrierefrei sein. Private wie öffentliche Unternehmen sollen bis zu 75 Prozent der Umbaukosten für Busse erstattet bekommen, beispielsweise für den Einbau von Hubliften. Bei der Neubeschaffung von Bussen sollen laut einer jüngst im Verkehrsausschuss besprochenen Vorlage bis zur Hälfte der Kosten für Barrierefreiheit übernommen werden. Zudem sollen künftig nur noch Busse angeschafft werden, die mit kostenlosem WLAN ausgerüstet sind. Nach ersten Versuchen im Fläming werde das Angebot laut Ausschussmitglied Hermann Bobka (CDU) sehr gut angenommen.
Kommunen können sich vom Kreis auch den Umbau von Bushaltestellen fördern lassen. Bordstein und Buseinstieg sollen sich auf gleicher Höhe befinden und ein geriffelter Streifen im Boden dabei helfen, dass Sehbehinderte den Einstiegspunkt für den Bus erkennen können. Drei Viertel der Kosten werden vom Landkreis erstattet. „Der Eigenanteil ist für viele Kommunen trotzdem zu hoch, wir haben bereits 900 000 Euro an nicht abgerufenen Fördermitteln auf Halde“, erklärte etwa Peter Weis (FDP) im Verkehrsausschuss. Die Kommunen sollten statt 25 nur 20 Prozent der Investitionen tragen müssen, dann würden auch mehr Anträge für Umbauten gestellt. Die neue Richtlinie soll ab Oktober gelten. eb
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