Potsdam-Mittelmark: Mehr Geld für freie Träger benötigt
Teltow will nächstes Jahr bei Verwaltungskosten sparen und Mittel für Jugendarbeit sichern
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Teltow will nächstes Jahr bei Verwaltungskosten sparen und Mittel für Jugendarbeit sichern Teltow – 150000 Euro will die Stadt Teltow im kommenden Jahr im Verwaltungshaushalt einsparen. Gleichzeitig steht sie vor der Aufgabe, mehr Mittel für freie Träger der Jugendhilfe aufzubringen. Wie das gelingen soll, sei Hausaufgabe aller Mitglieder des Finanzausschusses, teilte dessen Vorsitzender Peter Trog auf der jüngsten Sitzung dem Gremium mit. Seit September liegt der Entwurf für den Haushalt 2006 vor, dessen Gesamtvolumen rund 29,5 Millionen Euro beträgt, wovon rund 10 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt entfallen. Zu den wichtigsten Investitionen zählen im nächsten Jahr die weiteren Arbeiten an der Kuppelmayrschen Siedlung, der Ausbau mehrerer Siedlungsstraßen und der Baubeginn der Nordspange. In den bisherigen Diskussionen zum Zahlenwerk ging es vor allem um Vorschläge für weitere Ausgaben. So regte der Sozialausschuss an, den Posten von 600 Euro für den Ruhlsdorfer Seniorenklub zu verdoppeln. Im Bauausschuss wurde vorgeschlagen, die Stolperstellen an Geh- und Radwegen zu beseitigen und einen zweiten Bebauungsplan für den Ortsteil Seehof aufzustellen. Vergleichsweise geringer als in den Vorjahren fallen die Investitionen im sozialen Bereich aus, da Kitas und Schulen bereits saniert wurden. Vorhaben sind noch die Erweiterung des Speisegebäudes an der Grundschule I, was etwa 260000 Euro kosten wird. Für 8000 Euro soll für den Hofbereich der Mühlendorf-Oberschule eine Videoüberwachungsanlage angeschafft werden. Diese soll in den Abend- und Nachtstunden eingesetzt werden, da in dieser Zeit immer häufiger Vandalismusschäden auftreten. Vermutlich muss die Stadt mehr Geld als bislang eingeplant für freiwillige Aufgaben ausgeben, wenn die Stadtverordneten einer Erhöhung der Zuschüsse für die freien Träger im Jugendbereich zustimmen. Denn der Landkreis, der diesen Bereich bisher kofinanzierte, will seinen eigenen Haushalt entlasten und reduzierte deshalb seinen Anteil. Thomas Lettow vom Job e.V. und Mitglied im Jugendausschuss des Kreistages, sagte den PNN, dass sich nur wenige Abgeordnete konsequent dagegen ausgesprochen hätten und die meisten Kommunen eher verhalten protestierten. Bereits in den vergangenen drei Jahren sei die Summe des Jugendförderplanes um 25 Prozent gekürzt worden, in diesem Jahr sollen 270000 Euro gestrichen werden. Doch den freien Trägern falle es immer schwerer, neben ihrem Kostenanteil nun noch die Summe für die Differenz aufzubringen. „Bei uns im Schifferheim wird es eine Stelle im Personalbereich treffen, deren Arbeitszeit gekürzt werden muss“, so Lettow. Betroffen von den Sparplänen des Kreises sind laut Bürgermeister Thomas Schmidt neben dem JOV e.V. auch die Mädchenzukunftstwerkstatt, der STIBB e.V. und die Schulsozialarbeiterin. „Gegen diese Einschnitte haben wir als Stadt Widerspruch eingelegt“, sagte Schmidt. Man wolle sich nicht damit abfinden, dass der Kreis Jahr für Jahr bei der Jugendförderung immer mehr Kosten streiche, die dann von den Kommunen gezahlt werden sollen. Schmidt: „Teltow trifft das besonders, weil wir mehr als andere Geld für die Jugendarbeit ausgeben.“ Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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