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Potsdam-Mittelmark: Mehr Geld für Stahnsdorfs Straßen In diesem Jahr sollen vier Millionen Euro fließen

Stahnsdorf - Die Gemeinde Stahnsdorf will den Ausbau ihrer Siedlungsstraßen weiter vorantreiben. Mit rund vier Millionen Euro soll in diesem Jahr deutlich mehr Geld in den Bau und die Planung der Straßen fließen als in vielen Jahren zuvor.

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Stahnsdorf - Die Gemeinde Stahnsdorf will den Ausbau ihrer Siedlungsstraßen weiter vorantreiben. Mit rund vier Millionen Euro soll in diesem Jahr deutlich mehr Geld in den Bau und die Planung der Straßen fließen als in vielen Jahren zuvor. Das ist das Ergebnis der Finanzverhandlungen, die am Donnerstagabend im Hauptausschuss auf Druck der CDU geführt wurden. Demnach seien drei Millionen Euro für den Straßenbau eingeplant, sagte Bürgermeister Bernd Albers (BfB) gegenüber den PNN. „Das ist mehr als je zuvor.“ Trotzdem sind die Millionen angesichts des Zustands der Straßen nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Knapp 70 Straßen im schlechten Zustand müssen in Stahnsdorf noch ausgebaut werden, teilte Albers mit. Auf vielen Fahrbahnen bricht die Pflasterdecke auf oder bilden sich Schlaglöcher. Sandstraßen werden nach einem Regenguss nicht selten zu Schlammpisten. Weil es sich die Gemeinde jedoch nicht leisten könne, alle Straßen in möglichst kurzer Zeit auszubauen, will man nun Anwohner verstärkt dazu ermutigen, den Bau ihrer Straße auf eigene Faust zu bewältigen. „Wir wissen, dass wir den Ausbau der 70 Straßen auf absehbare Zeit nicht werden stemmen können“, erklärte Albers. Deshalb solle in Zukunft der sogenannte anwohnerfinanzierte Straßenbau forciert werden. Finden sich genügend Anlieger zusammen, werde das Rathaus sie unterstützen, weitere Bauwillige zu finden und das Projekt zu organisieren. Geld aus der Gemeindekasse werde es jedoch nicht geben.

Damit setzt Stahnsdorf auf ein Modell, das sich in der Nachbargemeinde Nuthetal bereits seit Jahren bewährt hat. Brandenburgweit gilt die Kommune in Sachen privatfinanziertem Straßenausbau als Vorreiter. So konnten dort eine ganze Reihe unbefestigter Seitenstraßen in den vergangenen Jahren von den Bürgern in Eigeninitiative saniert werden. Sie entschieden über den Ausbaustandard und vereinbarten, wie sie die Kosten gerecht aufteilen. Allein die Regie und das Qualitätsmanagement blieb in der Hand der Kommune, die angesichts klammer Kassen ohnehin kein Geld für die vielen kleinen Anliegerstraßen hat. Auch andere Kommunen in der Region haben das Modell bereits übernommen, darunter Teltow. So wurden im dortigen Blumenviertel im vergangenem Jahr erstmals vier Straßen auf Privatinitiative ausgebaut.

Nun will auch Stahnsdorf folgen. Dabei hatten die Gemeindepolitiker das Modell noch vor drei Jahren abgelehnt. Das soll sich nun ändern, sagte Albers – auch angesichts der Kassenlage. Zwar liege der Anteil der Kommune an den Straßenausbaukosten nur bei zehn Prozent, teuer sei es aber die Gesamtkosten vorzufinanzieren. Deshalb will man nun Klarheit für die Anwohner schaffen. Noch in diesem Jahr soll die Prioritätenliste für den Straßenausbau überarbeitet werden. Dann könne sich jeder Anwohner informieren, wie lange er noch auf eine neue Straße warten müsste. Scheint die Zeit zu lang, sei der private Ausbau möglich.

Die Anwohner des Enzianwegs brauchen hingegen nicht mehr zu warten. Ihre Straße soll ebenso wie die Star-, Teile der Annastraße und des Gladiolenwegs in diesem Jahr ausgebaut werden. Zahlreiche andere Wege sollen neue Laternen erhalten. Die Stahnsdorfer CDU sieht sich darin in ihrer Forderung bestätigt. „Der Straßenausbau ist ein für die Entwicklung unseres Ortes wichtiges Vorhaben“, sagte Ortschef Daniel Mühlner. Tobias Reichelt

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