Potsdam-Mittelmark: Mehr Kontrollen an der Rasermeile
Polizei will Unfallzahl zwischen Güterfelder Eck und Teltow durch verstärkte Aktionen erheblich senken
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Polizei will Unfallzahl zwischen Güterfelder Eck und Teltow durch verstärkte Aktionen erheblich senken Teltow – 2000 Tempoverstöße und 270 weitere Verkehrsvergehen: Das ist die Bilanz eines verstärkten Kontrolleinsatzes der Polizei zwischen Güterfelder Eck und Teltow im Februar. Rasererei und Drängelei gehören zum alltäglichen Bild auf diesem Abschnit der L76. Die fast zehn Kilometer lange Strecke gehört zu den am stärksten frequentierten Straßen im Schutzbereich Potsdam und in der Region zu den größten Unfallschwerpunkten. Besonders an den Kreuzungsbereichen Stahnsdorfer Hof, Liebig-Platz und Ruhlsdorfer Platz häufen sich Unfälle, berichtete Polizeikommissar Frank Meister gestern in einem Pressegespräch. Am häufigsten krachte es im Jahr 2003 am Liebig-Platz: 107 Mal. Auf der gesamten Streckenverlauf wurden weitere 197 Unfälle registriert. Erst durch verstärkte polizeiliche Maßnahmen konnte im Vorjahr ein weiteres Ansteigen der Unfallzahl gestoppt werden. So weist die Statistik 2004 für diesen Bereich 268 Unfälle aus, davon 52 mit Personenschaden. Unfallursachen sind Abbiege- und Wendefehler (42 Prozent), gefolgt von Vorfahrtfehlern (36 Prozent) und zu geringe Sicherheitsabstand (20 Prozent). Zu verzeichnen ist zudem eine zunehmende Verkehrsdichte. An normalen Werktagen werden auf der Strecke über 18000 Kraftfahrzeuge gezählt. Nun setzt die Polizei im Rahmen der flächendeckenden Verkehrsüberwachung auf ein koordiniertes System verschiedener Kontrollen. So begannen ab 1. Februar Komplexeinsätze mit Laser- und Radargerät an der L76, ebenso Kontrollen an Kreuzungen und Einmündungen dieser Hauptstraße. Polizeihauptkommissar Günter Fröhling erläuterte dazu, dass die Einsätze zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten erfolgen. Die Kräfte der Polizeiwache Teltow werden dabei unterstützt von anderen Verkehrsdiensten sowie der Kradstaffel aus dem eigenen Schutzbereich. Waren zuvor maximal zwei Streifenwagen und die Revierpolizisten im Einsatz, stieg der tägliche Personaleinsatz nun seit Februar auf 15 bis 20 Kollegen. „Die erste Monatsbilanz macht deutlich, dass nur rigoroses Vorgehen helfen wird gegen rücksichtslose und aggressive Fahrer“, sagte Fröhling bei der Präsentation der Kontrollergebnisse. Unter den im Februar festgestellten 1962 Temposündern waren 66 Fahrzeugführer, die die zulässige Geschwindigkeit um mehr als 20 Stundenkilometer überschritten. Spitzenreiter mit 135 Stundenkilometern war ein Autofahrer auf der Potsdamer Straße in Stahnsdorf. Bei den festgestellten Regelverstößen waren die Gurtmuffel mit 117 führend, gefolgt von 65 Grünpfeilverstößen und 37 Fahrern, die bei „Rot“ zeigender Ampel fuhren. Auch Handyverstöße (19) wurden geahndet sowie vier Alkoholfahrten. Die Polizei hat sich vorgenommen, mit dem neuen Komplexeinsatz die durchschnittliche Geschwindigkeit um fünf Stundenkilometer zu senken. Nach einer Prognose der Polizei könnten so die Unfallzahlen um 15 Prozent gesenkt werden. Mehr Kontrollen gibt es seit Februar auch für Radfahrer, von denen viele den Radweg in entgegengesetzter Richtung befahren oder mit unbeleuchtetem Rad unterwegs sind. Zunehmend wird nun auch die Fahrradstaffel der Polizei im Wachenbereich Teltow präsent sein, informierte Fröhling. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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