Pläne für den Bahnhof Michendorf: Mehr Platz für Familien
Die Gemeinde Michendorf will den Bahnhof kaufen. Er könnte bald ein Treffpunkt für Familien werden. Jetzt sollen die Kaufverhandlungen starten.
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Michendorf - Ein Familiencafé mit Krabbelgruppe und Kontakt zu Hebammen: So könnte die Zukunft von Michendorfs Bahnhof aussehen. „Der Sozialausschuss hat sich bereits grundsätzlich dafür ausgesprochen, dass wir ein solches Angebot aufbauen“, sagt der Geschäftsführer des Sozialträgers Job e.V., Thomas Lettow, gegenüber den PNN. Der Verein betreibt in Michendorf bereits Schulsozialarbeit und mobile Jugendarbeit und hat dafür Räume gegenüber dem Gemeindezentrum angemietet. „Zunächst war geplant, dort auch ein Familienzentrum unterzubringen. Seit am Montag der Kauf des Bahnhofes beschlossen wurde, sind jedoch beide Standorte möglich“, so Lettow.
Wie berichtet haben Michendorfs Gemeindevertreter am Montagabend den Bahnhofskauf beschlossen. Es soll geprüft werden, ob die Räume für das Familienzentrum geeignet sind, und gleichzeitig ein Interessenbekundungsverfahren für andere Nutzungen gestartet werden. Da jetzt erst Verkaufsverhandlungen mit der Bahn beginnen müssen und anschließend das Gebäude saniert werden muss, geht Lettow davon aus, dass das Familienzentrum zunächst wie geplant gegenüber des Gemeindezentrums öffnet. Sollten die Gemeindevertreter auf ihrer Februar-Sitzung die Gründung des Zentrums endgültig beschließen, könne er mit der Personalanwerbung beginnen und das Zentrum im Frühjahr mit einem Grundangebot eröffnen. „Wir fangen immer mit dem Familiencafé an und schauen dann, welcher konkrete Bedarf sich vor Ort entwickelt“, so der Geschäftsführer.
Michendorfs Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) will noch in dieser Woche mit der Bahn einen Starttermin für die Verkaufsverhandlungen festlegen, weiter kann er zur Zeitschiene aber noch keine Auskünfte geben. Das Obergeschoss des Bahnhofes sowie der Seitenflügel stehen derzeit weitestgehend leer, im Erdgeschoss sind ein Restaurant und eine Psychotherapiepraxis untergebracht. Ob sie auch nach dem Kauf durch die Gemeinde dort bleiben können, hänge Mirbach zufolge vom Nutzungskonzept ab. „Beide Einrichtungen haben den Bahnhof aber bisher belebt, das wird sicher Berücksichtigung finden“, so der Bürgermeister.
Mirbach ist zuversichtlich, dass die Bahn der Gemeinde beim Kaufpreis entgegenkommt. Bisher wollte die Bahn dem Vernehmen nach 330 000 Euro für ihren Bahnhof, ein Gutachten der Gemeinde ergab einen Wert von 114 000 Euro. Die Versteigerung des Bahnhofes ist für den Sommer angesetzt. Mirbach hofft jedoch, schon vorher einen Kaufvertrag unterzeichnen zu können.
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