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Potsdam-Mittelmark: Mehr Platz für Kinder

Kommunale Kitas in Michendorf und Wilhelmshorst sollen erweitert werden

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Michendorf - Die kommunalen Kitas in Michendorf und Wilhelmshorst sollen in den nächsten Jahren erheblich erweitert werden. Entsprechende Beschlüsse sind am Montagabend mehrheitlich von der Michendorfer Gemeindevertretung gefasst worden. Vorausgegangen war eine kontroverse Diskussion über den künftigen Platzbedarf in den Kitas und die Dringlichkeit der Projekte.

Beschlossen wurde schließlich die Errichtung eines dreistöckigen Neubaus am Michendorfer Kita-Ensemble „Heideschlösschen“ in der Nähe der Bahnstraße. Dieses Gebäude in Würfelform soll Platz für die Betreuung weiterer 144 Kinder sowie Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss bieten. Bis April 2008 will die Verwaltung den Gemeindevertretern ein entsprechendes Bauprogramm vorlegen. Mit dem Neubau könne künftig eine Aufnahme der Michendorfer Kinder ohne Wartezeiten garantiert werden, heißt es in der Beschlussbegründung. Zudem werde man den Anforderungen des neuen Brandenburgischen Kita-Gesetzes gerecht. Demzufolge behalten bis zu drei Jahre alte Kinder auch dann ihren Anspruch auf Kita-Betreuung, wenn ein Elternteil arbeitslos wird oder wegen eines weiteren Kindes in den Erziehungsurlaub geht. Gerechnet wird in Michendorf auch mit einem erheblichen Mehrbedarf an Kita-Plätzen in Folge vieler Wohnungsbauprojekte. Dass tatsächlich ein dreistöckiger Neubau in Michendorf notwendig ist, wurde von Andree Halpap (Grüne) angezweifelt. Auch Andreas Henning CDU beantragte, den Beschluss vorerst zurückzustellen, bis fundierte Prognosen über die zu erwartenden Kinderzahl in Michendorf vorliegen. Dafür gab es jedoch keine Mehrheit in der Gemeindevertretung.

Grundsätzlich einig waren sich die Gemeindevertreter darüber, dass die Wilhelmshorster Kita „Ameisenhügel“ dringend erweitert werden muss. Die Gemeindeverwaltung wurde beauftragt, bis Mai 2008 dafür eine Variantenuntersuchung und eine Kostenschätzung vorzulegen. Die Planungskosten sollen in den Haushaltsplan 2008 eingestellt werden, der Baubeginn ist für 2009 geplant. Gegen diesen Zeitplan intervenierte Gerd Sommerlatte, UWG-Fraktionsvorsitzender und Wilhelmshorster Ortsbürgermeister. Erfolglos plädierte er dafür, sofort mit der Planung für die Kita-Erweiterung zu beginnen, um bereits 2008 bauen zu können. „Wir bekommen sonst ein Riesen-Problem, denn in diesem Jahr konnten bereits 21 Kinder nicht aufgenommen werden“, sagte Sommerlatte. Dabei sei schon berücksichtigt, dass einige Eltern ihre Kinder bei den zwei Tagesmüttern in Wilhelmshorst betreuen lassen und Neubürger aus Potsdam ihren Nachwuchs in Potsdamer Kindertagesstätten beließen. Zudem wird die Kita in Wilhelmshorst von Jahr zu Jahr nur mit einer Ausnahmegenehmigung betrieben, weil die dortige Spielfläche pro Kind nicht der gesetzlich geforderten Größe entspricht.

Diese Probleme sind auch in der Verwaltung bekannt. Bürgermeisterin Cornelia Jung erklärte jedoch, dass sie derzeit noch keine Möglichkeit sehe, den Erweiterungsbau für die Wilhelmshorster Kita bereits im Jahr 2008 zu finanzieren. Zudem könnten als Übergangslösung noch einige freie Plätze in der Langerwischer Kita genutzt werden. Hagen Ludwig

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