Potsdam-Mittelmark: Mehr Platz für Sport
In Nuthetal soll eine Zweifeldhalle für knapp drei Millionen Euro gebaut werden
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Nuthetal - Mit Linken und CDU/Grünen haben gleich zwei Fraktionen der Nuthetaler Gemeindevertretung einen fast gleichlautenden Antrag eingebracht, der es in sich hat. Für Schulsport, Sportvereine und Gemeinde soll mit 30 000 Euro die Planung für eine Mehrzwecksporthalle in den kommunalen Haushalt 2014 aufgenommen werden. Der Ortsentwicklungsausschuss befürwortete das Vorhaben am Donnerstagabend einstimmig. Am 4. Dezember wird die Gemeindevertretung darüber zu entscheiden haben.
Nuthetals einzige Turnhalle, die zur Otto-Nagel-Grundschule gehört, ist hoffnungslos überlastet. Trainings- und Spielbetrieb sind kaum zu organisieren. Dabei gibt es es im größten Sportverein Rehbrückes, dem SV 05, sechs Abteilungen. Neun Fußballmannschaften sind im Spielbetrieb, davon acht Kinder- und Jugendmannschaften. Die Volleyballmannschaft (Landesliga Nord) hat für Spiele in der Rehbrücker Turnhalle eine Ausnahmegenehmigung. Im Winter müssen einige Mannschaften auswärts trainieren. Wettkämpfe auszurichten ist unmöglich.
Großen Zulauf erlebe der Verein mit 350 Mitgliedern besonders von Kindern. „Wir platzen aus allen Nähten“, so der Vize des SV 05, Jörg Erxleben. Doch die Sportstättenkapazitäten hätten den Stand von 1972, eine weitere Aufnahme von Mitgliedern oder neue Vereinsangebote seien deshalb nicht machbar, heißt es in einem Antrag, den der Verein zeitgleich eingebracht hatte. Die Gemeinde wird darin um Unterstützung gebeten, wenigstens mit einem Anbau an die Aula ein Vereinsheim und Umkleide-, Schulungs- und Sanitärräume zu schaffen.
Die Überlegungen der Kommunalpolitiker reichen deutlich weiter. Neben der Aula auf dem Rehbrücker Sportplatz könnte eine Zweifeld-Standardhalle entstehen, wie sie die Teltower Stubenrauch-Grundschule hat, erläutert Bauamtsleiter Rainer vom Lehn. „Damit hätten wir eine vernünftige Lösung.“ Die Kapazitäten würden sich verdoppeln. Die bundesweit erfolgreichen Kunstradfahrer des SV 05 etwa bekämen optimale Trainingsbedingungen, die Kanuten könnten im Winter in der Halle trainieren. Die alte DDR-Turnhalle, die 2001 modernisiert wurde, soll so lange es geht weiterbetrieben werden.
„Ein Projekt dieser Größenordnung haben wir noch nie gestemmt“, so vom Lehn. Deshalb wolle man nichts übers Knie brechen. Dank der guten Nuthetaler Finanzlage sei man bestrebt, ohne Kredit zu bauen. Hallen der angedachten Größenordnung könnten 2,8 Millionen Euro kosten. Die Mehrzwecknutzung sei wichtig, wie auch die Möglichkeit, Zuschauerplätze einräumen zu können. Man könne mal Teppich auslegen und Fasching in der Halle feiern. Ute Kaupke
Ute Kaupke
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