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Potsdam-Mittelmark: Mehr Polizei in Belzig Reaktion nach mehreren rechtsextremen Anschlägen

Bad Belzig - Nach mehreren mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Anschlägen in Bad Belzig hat die Polizei ihre Präsenz in der Kreishauptstadt erhöht. „Wir führen offene und verdeckte Maßnahmen durch“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag auf Anfrage.

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Bad Belzig - Nach mehreren mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Anschlägen in Bad Belzig hat die Polizei ihre Präsenz in der Kreishauptstadt erhöht. „Wir führen offene und verdeckte Maßnahmen durch“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag auf Anfrage. Ziel sei es, die geschehenen Taten aufzuklären und zu verhindern, dass „Leute dort weiter ihr Unwesen treiben“.

In der Nacht zum Donnerstag hatten Unbekannte die Scheiben eines Infocafés für Zuwanderer in Belzig eingeworfen. Dabei hinterließen sie ein unvollständiges Hakenkreuz, wie die Polizei mitteilte. Zuvor war der erst Ende Oktober gepflanzte „Baum der Gleichheit“ zerbrochen worden. Der Ginkgo-Baum war auf Initiative unter anderem afrikanischer Zuwanderer als Symbol des Friedens und der Gleichheit gesetzt worden.

Auch waren Blumengebinde am Gedenkstein für den verstorbenen marokkanischen Asylbewerber Belaid Baylal zerfleddert worden. Er war 1993 in Belzig Opfer eines rassistischen Überfalls geworden und im Jahr 2000 an den Spätfolgen des Überfalls gestorben. Auf einem Gedenkstein „Die Toten mahnen“ wurden zwei Aufkleber mit rechtsradikalem Hintergrund entdeckt. Der aus Belzig stammende Sozialminister Günter Baaske (SPD) hatte die Taten als „feige Sauereien“ verurteilt und angekündigt, einen Ersatz für den „Baum der Gleichheit“ zu spenden.

Ein Sprecher des Migrations- und Integrationsrat des Landes Brandenburg sagte, mit dem Baum sei in einem „mutmaßlichen Akt des verzweifelten Versuchs seitens rechtsgerichteter Fanatiker“ ein Zeichen der Versöhnung und Verständigung zerstört worden. Das Frieden stiftende Vorhaben müsse mit Ruhe und Besonnenheit weiter verfolgt werden.dapd/PNN

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