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Potsdam-Mittelmark: Mehr Raser unterwegs
Verkehr geht zurück, doch Verstöße nehmen zu
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Potsdam-Mittelmark - Schaut man auf die Zahlen, sind die Straßen im Potsdamer Umland nicht sehr sicher – es wird zunehmend gerast. Die Verkehrsbehörde des Landkreises legte jetzt ihre Ergebnisse der Verkehrsüberwachung des ersten Halbjahres vor. Demnach waren im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 zwar weniger Autos unterwegs, die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen hat aber deutlich zugenommen.
Mit zwei mobilen Blitzgeräten lagen Mitarbeiter der Verkehrsbehörde im gesamten Landkreis in den vergangenen Monaten auf der Lauer, kontrolliert wurde 536-mal. Über die Hälfte der Kontrollen fand innerhalb von Ortschaften statt, auch vor Schulen und Kitas wurden die Geräte aufgestellt sowie an Alleestraßen, auf denen Tempo 70 gilt. Obwohl in den letzten Monaten fast 7 000 Autos weniger an den mobilen Blitzern vorbeifuhren als noch im ersten Halbjahr 2013, wurden 40 Prozent mehr Raser geblitzt. Insgesamt überschritten fast 13 000 Autofahrer das zulässige Tempolimit, das sind rund 3500 mehr als im vergangenen Jahr.
Auch die neun fest installierten Messgeräte, die unter anderem in Kleinmachnow, Werder, Michendorf und Seddiner See stehen, registrierten mehr Raser. „Innerhalb geschlossener Ortschaften zeigt sich eine überproportionale Entwicklung“, sagte die Leiterin der Verkehrsbehörde, Heike Vierke-Eichler.
Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres waren im ersten Halbjahr 2014 in geschlossenen Ortschaften sogar rund 60 000 Fahrzeuge weniger unterwegs. Dennoch drückten 16 000 Fahrer zu stark aufs Gaspedal, der Anstieg zum Vorjahr liegt bei 16,9 Prozent. Das sind rund 2 000 Raser mehr.
„Die Zahlen zeigen die Notwendigkeit von Geschwindigkeitsüberwachungen recht deutlich“, so Vierke-Eichler. Immerhin dienten die Blitzer dem Schutz von Kindern im Straßenverkehr und würden helfen, Unfälle zu vermeiden.
Der Anstieg von Verstößen zeige aber auch, dass die Anlagen nicht immer abschrecken. Selbst der Blitzer an der Ampelanlage auf der Bundesstraße 2 in der Gemeinde Seddiner See, mit dem Unfälle an der Kreuzung verhindert werden sollen, machte auf die Autofahrer wenig Eindruck. Über anderthalb Millionen Autos fuhren an der Anlage vorbei. Fast 1 000 Fahrer überquerten die Kreuzung, als die Ampel schon Rot anzeigte. Wie hoch der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ausfällt, lässt sich nicht exakt bestimmen. Die Ampelanlage war 2013 nur in den ersten vier Monaten in Betrieb. Danach wurde sie wegen Bauarbeiten vorübergehend abgebaut. Eva Schmid
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