Potsdam-Mittelmark: Mehr Rotlichtsünder am Güterfelder Eck
Landkreis legt Statistik der Verkehrskontrollen für 2005 vor / Teltow registriert Raser inzwischen selbst
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Potsdam-Mittelmark - Die Blitzeranlage, die seit 2003 am Zehlendorfer Damm in Kleinmachnow installiert ist, hat offenbar an Bekanntheitsgrad gewonnen. Lediglich 0,3 Prozent aller Fahrzeuge, die im vergangenen Jahr an der stationären Tempokontrolle registriert wurden, fuhren schneller als die erlaubten 50 km/h.
Richtung Berlin waren es 1,4 Millionen Autos, die kontrolliert wurden. 4770 überschritten die zulässige Geschwindigkeit. Kontrolliert wurde ortsauswärts an 267 Tagen, an denen die Anlage 6412 Stunden im Einsatz war. Richtung Thomas-Müntzer-Damm wurde bei 426 415 Fahrzeugen das Blitzlicht 1262 Mal ausgelöst. Das ist im Verhältnis genauso häufig wie in entgegengesetzter Richtung, so dass Temposünder keinen Unterschied machen, ob sie Kleinmachnow verlassen oder im Ort ankommen.
Bei der mobilen Geschwindigkeitüberwachung wurden im vergangenen Jahr in insgesamt mittelmärkischen 18 Ämtern und Gemeinden 828 Kontrollen durchgeführt. Das sind 129 Überwachungen weniger als 2004. Begründet wird der Rückgang mit einem häufigen Ausfall der mobilen Messtechnik. In 2163 Stunden wurden 313 461 Autos von Laserpistolen ins Visier genommen oder an blitzenden „Mülltonnen“ kontrolliert. Ergebnis: 21 553 fuhren zu schnell. Trotz geringerer Messzeit sind das mehr Temposünder als im Jahr zuvor. Die meisten Raser wurden dabei in Wiesenburg (16,8 Prozent) registriert, am vorbildlichsten wird in der Gemeinde Seddiner See (3,5 Prozent) gefahren.
Zeitlich mehr kontrolliert als im Vorjahreszeitraum wurde 2005 an der Ampelanlage am Güterfelder Eck. 16 228 Stunden waren die „Blitzer“ in Bereitschaft. In dieser Zeit überquerten 6,95 Millionen Fahrzeuge die Kreuzung. Davon „sündigten“ 2268 bei Rot, was einen Anstieg von 893 Vergehen bedeutet.
In Teltow führt die Stadt die mobile Verkehrsüberwachung seit vergangenem Oktober in eigener Regie durch. „Das Gros der Bevölkerung würdigt den Einsatz“, meint Bürgermeister Thomas Schmidt vor dem Hintergrund, dass die Investition unter Teltower Stadtpolitikern nicht unumstritten ist. Kontrolliert werde vor allem vor Schulen, in Wohngebieten und verkehrsberuhigten Zonen. Im Dezember und Januar wurden 198 Tempoverstöße festgestellt, „mehr als kalkuliert“, wie Schmidt sagt. Doch betont er, dass es ihm weniger ums Geld gehe, sondern um mehr Verkehrssicherheit im Stadtgebiet. Peter Könnicke
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