Potsdam-Mittelmark: Mehr Stellen für Lehrer gefordert

Potsdam-Mittelmark - Wirksame Maßnahmen der Landesregierung gegen den Unterrichtsausfall hat der Sprecher des mittelmärkischen Kreiselternrates, Martin Köhler, gefordert. „Wir wollen nach den vollmundigen Wahlversprechen der Parteien im Vorfeld der Landtagswahl nun auch Taten sehen“, sagte Köhler auf der konstituierenden Sitzung des Elternrates, auf der er einstimmig in seinem Amt bestätigt wurde. Nach Bekanntwerden des Koalitionsvertrages seien seine Erwartungen jedoch gedämpft, sagte Köhler, der auch Mitglied der Grünen-Fraktion im Kreistag ist.

An die Spitze seines Forderungskatalogs stellte Köhler eine Aufstockung der Vertretungsreserve für Lehrer auf mindestens sechs Prozent. Das würde etwa dem Krankenstand entsprechen. Jetzt liege die Reserve bei lediglich drei Prozent. Derzeit würden jedoch die Zweifel wachsen, ob mit der neuen Landesregierung endlich Änderungen zu erwarten sind. Zwar habe die neue Koalition bekräftigt, dass es in dieser Legislaturperiode keinen weiteren Stellenabbau geben werde, so der Elternsprecher. „Wenn das jedoch ernst gemeint ist, müssten auch im Schuljahr 2014/15 die heute genutzten 16 700 Lehrerstellen zur Verfügung stehen“, erklärte Köhler. Diese Zahl sei jedoch nirgends festgeschrieben. Stattdessen werde angekündigt, 1250 Lehrer neu einzustellen, obwohl im gleichen Zeitraum etwa 4000 Lehrer durch Ruhestand oder Altersteilzeit ausscheiden werden. Deshalb müssten laut Köhler allein zur Sicherung des Ersatzbedarfs erheblich mehr Lehrer eingestellt werden, als im Koalitionsvertrag angekündigt.

Martin Köhler ist Elternvertreter des Michendorfer Wolkenberg-Gymnasiums und wird nach seiner Wiederwahl nun zwei weitere Jahre als Sprecher des Kreiselternrates arbeiten. Zudem ist er Delegierter im Landeselternrat. Zu seinen Stellvertretern wurden die Elternsprecher Britt Sawal aus Borkheide, Gabriele Schmutzler aus Brück und Heike Wolf aus Teltow gewählt. Hagen Ludwig