Potsdam-Mittelmark: Mehr Temposünder erwischt
Blitzer-Bilanz des Landkreises vorgestellt
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Potsdam-Mittelmark – Das mittelmärkische Landratsamt hat im vergangenen Jahr Abstriche bei seinen Geschwindigkeitsmessungen machen müssen. Schuld daran sei unter anderem das Wetter gewesen, sagte Fachbereichsleiterin Debra Reußner am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Sowohl die beiden mobilen Radargeräte vom Typ „speedophot“ als auch die beiden stationären „Starkästen“ haben die Kälte des vergangenen Winters nicht vertragen – bei Minustemperaturen von unter 10 Grad Minus stellen sie meist ihren Dienst ein. In Groß Kreutz Ausbau war es indes grobe Gewalt, die den Starkasten für drei Monate außer Gefecht setzte. Von den Vandalen fehlt bis heute jede Spur.
Insgesamt sei 2012 ein höherer Prozentsatz der gemessenen Autos zu schnell gewesen, dennoch wurde weniger Bußgeld eingenommen, weil die Geschwindigkeitsüberschreitungen nicht so gravierend waren, so Reußner. Bei den mobilen Messungen waren insgesamt 5,1 Prozent der Fahrzeuge zu schnell. In der Statistik liegt die Gemeinde Wiesenburg mit 9,1 Prozent wieder ganz oben. „Vielleicht verführt das weite Land und der relativ schwache Verkehr zum Rasen“, suchte Landrat Wolfgang Blasig (SPD) nach einer Erklärung. Die wenigsten Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden mit 1,5 Prozent in der Gemeinde Seddiner See registriert.
Neben Groß Kreutz Ausbau stehen Starkästen des Landratsamtes in Kleinmachnow, Michendorf, Seddin, Derwitz, Neubensdorf, Treuenbrietzen und Rogäsen. Mit Ausnahme von Michendorf handelt es sich jeweils um 50-km/h-Zonen. Von den dort gemessenen Fahrzeugen waren 0,5 Prozent zu schnell – ein ähnlicher Wert wie im Jahr 2011.
Die Anzahl der geblitzten Motorradfahrer ist im vergangenen Jahr auf 3702 zurückgegangen (2011: 4027). Allerdings gibt es mit den stationären Geräten keine Chance, gegen die Fahrer vorzugehen, da der Beweis mithilfe eines Frontfotos erbracht werden muss, die Kennzeichen jedoch nur hinten an den Krädern angebracht sind. „Die zum Teil erheblichen Geschwindigkeitsverstöße der Kradfahrer bleiben deshalb ungeahndet“, so Reußner.ldg
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