zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Mehr Transparenz für den Bau des Wasserwerks

Nuthetaler Kommunalpolitiker kritisieren die Eile, mit der Michendorf ein Brunnenprojekt vorantreibt

Von Eva Schmid

Stand:

Nuthetal/Michendorf - Der Streit zwischen den zwei Gemeinden im Wasser- und Abwasserzweckverband „Mittelgraben“ spitzt sich zu: In Nuthetal wird jetzt kritisiert, dass die Entscheidung zum Bau eines Versuchsbrunnens für ein neues Wasserwerk noch vor den Kommunalwahlen fallen soll. Der Michendorfer Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU), der auch Verbandsvorsteher des „Mittelgrabens“ ist, will wie berichtet eine Grundsatzentscheidung am 21. Mai herbeiführen.

Grund für die Eile ist zumindest offiziell die Kündigungsfrist mit dem bisherigen Wasserlieferanten, der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP). Bis Ende des Jahres muss klar sein, ob das eigene Wasserwerk wie bisher geplant die Wassermengen liefern und der Vertrag mit der EWP aufgelöst werden kann. Aufschluss darüber soll der Versuchsbrunnen geben. Die Mittelmärkische Wasser- und Abwasser GmbH geht bisher davon aus, dass ein eigenes Wasserwerk deutlich günstiger sei als der fortlaufende Bezug.

Wie berichtet kam es deshalb bereits in der jüngsten Verbandssitzung zu einem Streit zwischen Nuthetal und Michendorf. Die Nuthetaler Verbandsmitglieder haben daraufhin den Saal verlassen und damit eine Entscheidung zugunsten des Brunnenbaus verhindert. Seit Jahren gibt es Planungen für ein eigenes Wasserwerk, welches das gesamte Verbandsgebiet mit Trinkwasser versorgen soll. Damit will sich der Verband von den teuren Wasserpreisen aus Potsdam lösen.

„Es besteht keine Zeitnot, die Entscheidung sofort zu treffen“, sagte Hustig. Auch nach der Wahl können die Fristen eingehalten werden. Allerdings wird die Verbandsversammlung dann neu zusammengesetzt – die Mehrheiten sind noch unklar. Auch die Linken in Nuthetal kritisieren das überhastete Verfahren: „Eine millionenschwere Entscheidung muss öffentlich diskutiert werden, denn das Wasserwerk zahlen die Bürger über höhere Wassergebühren.“ Die Wählergruppe „Bürger für Nuthetal“ fordert mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung. Der Verbandsvorsteher solle eine fachlich solide Planung öffentlich vorlegen, so die Forderung.

Die Nuthetaler Grünen hingegen wollen verhindern, dass der Streit den Verband entzweit und fordern gemeinsame Gespräche. Am Dienstag will Hustig das weitere Vorgehen mit Politikern aus ihrem Ort besprechen. Eva Schmid

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })