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Potsdam-Mittelmark: Mehr Unfälle und mehr Verletzte in Werder

Am häufigsten krachte es wegen Wild auf der Straße. Im Teltower Revier lief es ruhiger als 2012

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Teltow / Werder (Havel) - Wenn die Kraftfahrer den Potsdamer Dauerstau verlassen, drücken sie in Werder auf die Tube. Der Eindruck kann zumindest bei der Lektüre der neuen Unfallstatistik der Potsdamer Polizeiinspektion entstehen. Während schwere Verkehrsunfälle in der Landeshauptstadt im vorigen Jahr massiv gesunken sind, steigen die Zahlen im Bereich der Wache Werder, wie Inspektionschef Maik Toppel gestern bei einer Pressekonferenz erklärte.

88 Prozent der insgesamt 964 Unfälle in Werder und Schwielowsee waren mit Sachschäden verbunden, 12 Prozent mit Personenschäden, bei denen 130 Menschen verletzt wurden – 6,6 Prozent mehr als im Jahr 2012. Insgesamt gab es 9,6 Prozent mehr Unfälle. In Potsdam ist die Unfallzahl trotz des Verkehrszuwachses konstant geblieben, die der Verletzten um 12 Prozent gesunken.

Eine erfreuliche Entwicklung wird aber auch im Werderaner Revier verzeichnet: Es gab nur einen Verkehrstoten: einen Fußgänger, der im Dezember am späten Abend die Kreisstraße zwischen Caputh und Michendorf überqueren wollte. Er wurde von einer angetrunkenen Autofahrerin erfasst. 2012 hatten drei Menschen ihr Leben auf den Straßen in Schwielowsee und Werder lassen müssen.

Bemerkenswert: Die meisten Unfalleinsätze für die Wache Werder gab es durch Wild auf der Straße, insgesamt 142. Zum Glück wurde nur ein Mensch dabei verletzt. Überraschend ist auch, dass Lkw-Fahrer im vorigen Jahr jeden achten Unfall im Revier verursacht haben. Polizeichef Toppel führt das auch auf das rege Baugeschehen zurück. Wirkliche Unfallschwerpunkte gebe es im Werderaner Raum nicht, so Toppel.

Das sieht im Teltower Revier anders aus: Vorfahr- und Abbiegeunfälle am Stahnsdorfer Hof sind ein Dauerthema für die Polizei, im vergangenen Jahr gab es 17 davon. Auch die Baustelle am Güterfelder Eck blieb mit 16 Crashs unfallträchtig. Toppel geht davon aus, dass sich die Lage dort durch die neue Verkehrsführung verändern wird.

In Teltow sind die Kreuzung Lichterfelder Allee / Schönower Straße und der Ruhlsdorfer Platz mit jeweils 15 Unfällen in der Statistik besonders präsent. Insgesamt krachte es im Teltower Revier 1877 Mal, das sind 39 Unfälle mehr als 2012. 229 Menschen wurden dabei verletzt, elf Prozent weniger.

Die missachtete Vorfahrt ist in Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Nuthetal mit 150 Unfällen der Spitzenreiter in der Ursachenstatistik. Im Vorjahr war es der Sicherheitsabstand. Henry Klix

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