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Potsdam-Mittelmark: Mehr Wohnraum für junge Leute

Nuthetaler Jugendparlament bereitet Wahldiskussion vor und sammelt Anregungen von Teenagern

Von Enrico Bellin

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Bei der Kommunalwahl am 25. Mai gibt es eine Premiere: Erstmals dürfen Jugendliche schon ab 16 Jahren wählen. In einer Serie nähern wir uns der Frage, was Jugendliche mit der Wahl verbinden.

Nuthetal - Gut einen Monat vor der anstehenden Kommunalwahl am 25. Mai haben noch immer nicht alle Jugendlichen mitbekommen, dass sie in diesem Jahr erstmals ab 16 Jahren wählen dürfen. Das ist die Erfahrung von Juliane Ebersbach und Anne-Kathrin Schrader aus Rehbrücke, Mitglieder des Nuthetaler Jugendparlamentes. „Wir haben uns auf mehreren Veranstaltungen mit Jugendlichen unterhalten, die das Thema Kommunalwahl noch gar nicht auf dem Schirm hatten“, sagt die 25-jährige Juliane Ebersbach.

Um den jungen Leuten eine Bühne zu geben, ihre Fragen an Lokalpolitiker loszuwerden, organisieren die Mitglieder des Jugendparlamentes eine Diskussion am 15. Mai um 19 Uhr im Rehbrücker Mehrgenerationenhaus. Vertreter aller Fraktionen sind eingeladen, sich den Fragen der Erstwähler zu stellen. Dabei haben Ebersbach und ihre Mitstreiter des Jugendparlamentes schon einige Fragen von Jugendlichen gesammelt.

So interessiert die Teenager, ob in Rehbrücke noch mehr Flächen bebaut werden sollen oder der dörfliche Charakter erhalten bleibt. Außerdem sei ein Konzept nötig, wie in Nuthetal bezahlbarer Wohnraum für junge Leute gesichert werden kann. „Wir müssen Ansätze fördern, um junge Leute in Nuthetal zu halten“, sagt die 24-jährige Anne-Kathrin Schrader. Denkbar sei zum Beispiel ein festes Budget für Veranstaltungen von Jugendlichen, das die Gemeinde stellt und über das das Jugendparlament entscheidet.

Mit dieser Aufwertung würden sich vielleicht auch wieder mehr junge Leute für die Arbeit im Jugendparlament begeistern, momentan gibt es nur fünf aktive Mitglieder. Sie treffen sich jeden Donnerstag um 18 Uhr im Mehrgenerationenhaus, betreut werden sie dabei von Jana Köstel vom Verein „Die Brücke“, der sich um die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde kümmert.

Bereits Anfang März haben die Jungparlamentarier begonnen, sich dem Thema Wahlen zu nähern. „Die Schule klärt die Teenager zwar auch auf, aber auf eine andere Art als wir“, sagt Juliane Ebersbach. Da es in der Gemeinde keine weiterführende Schule gibt, können die Erstwähler sich im Unterricht nicht auf die Nuthetaler Wahlen vorbereiten, sondern werden nur allgemein über das Wahlprozedere informiert.

Über Facebook und auf Festen wird nun Werbung für die Wahlveranstaltung im Mai gemacht. Dazu entwerfen Ebersbach und Schrader derzeit Handzettel, die an Haushalte mit Erstwählern verteilt werden sollen. Die Liste mit den entsprechenden Adressen bekamen sie vom Einwohnermeldeamt. Eigentlich wollten sie persönliche Briefe an die Jugendlichen schreiben, das lehnte das Amt jedoch aus Datenschutzgründen ab.

Juliane Ebersbach durfte erst mit 20 ihr erstes Kreuz auf einem Wahlzettel machen, engagiert sich jedoch, seit sie 16 ist, als sachkundige Einwohnerin in der Gemeindevertretung. „Mit der Wahl-Debatte wollen wir jetzt auch andere Jugendliche für Politik begeistern und so die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl steigern“, so Ebersbach.Enrico Bellin

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