Potsdam-Mittelmark: Mehrere Standortvarianten für neue Mehrzweckhalle
SPD favorisiert einstige Fläche der GPG „Immergrün“ / Vorsitzender des Regionalen Sportvereins fürchtet Konflikte mit Anwohnern
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Teltow - Die Stadt Teltow sollte sich einen Vorrat an Flächen zulegen, meint die SPD-Fraktion mit Verweis auf die steigende Nachfrage bei den regionalen Sportstätten. Denn seit Jahren reichen die räumlichen Kapazitäten für den Breitensport nicht mehr aus, da sich immer mehr zugezogene Bürger in Vereinen sportlich betätigen wollen. Vor allem der Regionale Sportverein Eintracht (RSV) hat große Probleme mit den Hallenzeiten, da bei der Vergabe meist die Ortsvereine vorn rangieren.
Für eine große Mehrzweckhalle wurden nun von der SPD-Fraktion im jüngsten Bauausschuss mehrere Standorte ins Auge gefasst, darunter ein Areal an der Sputendorfer Straße und eine Fläche der ehemaligen GPG „Immergrün“ an der Ruhlsdorfer Straße. Auch die CDU-Fraktion unterbreitete Vorschläge, zu denen eine Fläche der Firma Klösters nahe dem Jahnsportplatz gehört, ebenso die Möglichkeit das TechnoTerrain zu nutzen. Und die Fraktion der Linken regte an, über ein Gelände an der Ernst-Schneller-Straße nachzudenken. Obwohl deren Vertreter Rolf Munkel empfahl, die Flächen auch unter dem Gesichtspunkt der verkehrlichen Anbindung zu betrachten, da die Halle einmal bis zu 2500 Zuschauerplätze haben soll, meinte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD), dass man noch nicht so ins Detail gehen möchte. Es müsse zuvor noch eine Grundsatzdiskussion geführt werden, ob nur eine Mehrzweckhalle oder ein kompletter Freizeitpark errichtet werden soll. Unklar sei außerdem, wie das Vorhaben finanziert werden könne. „Denn keiner soll sich der Hoffnung hingeben, dass das die öffentlichen Hand finanziert, dafür reicht das Budget nicht“, sagte Schmidt.
Dennoch wird in dem Beschlusspapier der SPD-Fraktion bereits erwogen, die GPG „Immergrün“-Fläche zu erwerben. Ein Teil davon ist derzeit in Besitz einer GbR und ein weiterer Teil wird von der BVVG (Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH Brandenburg) verwaltet. Beide Teile würden jeweils rund eine Million Euro kosten.
So wie die SPD-Fraktion berufen sich auch die anderen Fraktionen mit ihren Standortvorschlägen auf das Sportentwicklungskonzept von 1998. Schwerpunkte dieses Papiers sind das Kleinmachnower Schwimmbad Kiebitzberge, der Stahnsdorfer Zille-Sportplatz und eine Mehrzweckhalle, die für Kultur- und Sportveranstaltungen geeignet sein sollte.
Für die Mehrzweckhalle sei aber seinerzeit noch kein Standort festgelegt worden, sagte der RSV-Vorsitzende Michael Grunwald den PNN. Er zweifelt auch, ob eine Kommune allein ein solches Projekt stemmen kann. „Das geht nur im Bunde mit allen drei Gemeinden“. Ein guter Standort sei auch abhängig vom Umfeld und das bedeute, dass er verkehrsgünstig von allen drei Orten erreichbar sein sollte. Große Bedenken habe er aber, so Grunwald, wenn eine solche Halle im Umfeld eines Wohngebietes errichtet werden soll. Das zeige nicht nur das Beispiel der neuen Sporthalle an der Eigenherd-Schule, sondern auch die Halle in der Teltower Neuen Wohnstadt an der John-Schehr-Straße. Regelmäßig würden sich dort Anwohner beschweren, wenn besonders an den Wochenenden Wettkämpfe stattfinden und Jubel und Pfiffe des Publikums nach draußen dringen. Mit solchen Lärmbelästigungen sei auch zu rechnen, wenn auf dem GPG-Gelände „Immergrün“ eine Halle errichtet werde, in der zudem noch Kulturveranstaltungen stattfinden sollen. Darauf habe er den Bürgermeister bereits hingewiesen, sagte Grunewald. Denn nicht nur der Hallenlärm sei problematisch, sondern es sei auch mit mehr Verkehr zu rechnen. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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