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Aufzug statt Rampe. Damit vermied man, den Eingang zu verbauen.

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Potsdam-Mittelmark: Mehrgenerationenhaus jetzt behindertengerecht Sponsoren und Ehrenamt machten es möglich

Nuthetal – Veranstaltungen im Mehrgenerationenhaus Nuthetal sind jetzt auch für Rollstuhlfahrer zu erreichen. Diese Woche wurden der Außenlift für Behinderte zur Terrasse, eine rückwärtige Rampe und das behindertengerechte WC in Betrieb genommen.

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Nuthetal – Veranstaltungen im Mehrgenerationenhaus Nuthetal sind jetzt auch für Rollstuhlfahrer zu erreichen. Diese Woche wurden der Außenlift für Behinderte zur Terrasse, eine rückwärtige Rampe und das behindertengerechte WC in Betrieb genommen. Möglich machten das die Sozialstiftung der Mittelbrandenburgische Sparkasse und die Wilhelm-von-Türk-Stiftung, die jeweils 17 000 Euro spendeten. Nicht unerheblich sind die in über 2000 Freiwilligenstunden geleisteten Arbeiten der freiwilligen Rentnerbrigade um den ehrenamtlichen Bauleiter Wilfried Jahnke für Terrasse, Rampe und Wegebau. Seit Beginn des Ausbaus der denkmalgeschützten alten Schule nahe der Bergholzer Kirche im September 2007 sind insgesamt 12 800 Stunden geleistet worden, ein Gegenwert von 128 000 Euro, so Jahnke.

„Vor sechs Jahren haben wir blauäugig angefangen, das Haus zu entrümpeln, ohne zu wissen, wohin das mal geht. Wir haben es geschafft, das Haus zu bewahren“, erinnert Bauhelfer Gerhard Kruspe. Jahnke dankte mit einer „Aktie“ des Hauses, das der Gemeinde gehört, dem scheidenden Bauamtsleiter Torsten Zado für seine Unterstützung. „Er hat so viel Bürokratie gemacht, wie nötig, und nicht, wie möglich“, so Jahnke.

Gemeinsam mit Zado sei die Idee entstanden, statt einer 70 Meter langen Rampe mit Geländer einen Behindertenaufzug einzubauen. „Es wäre vor dem Haus alles zugebaut worden“, so Jahnke. Auch die Bauaufsicht und die Denkmalschutzbehörde seien kreative Partner gewesen, um „Konzepte zu optimieren“. Für Elektromobile, die für den Aufzug wenige Zentimeter zu lang sind, führt jetzt eine Rampe hinter dem Haus auf die Terrasse. Im Tausch gegen handwerkliche Leistungen der Baubrigade stellte das Planungsbüro Thorwirth die Teile zur Verfügung, „denn alles was wir als Rentner haben, ist Zeit“, erklärt Jahnke.

„Es ist schön, zu sehen, mit welcher Leidenschaft und Begeisterung sie hier arbeiten“, sagte der Filialdirektor der Sparkasse, Björn Geyer. „Was hier für Leistungen erbracht werden, kann man kaum ermessen“, lobte auch Nuthetals Bürgermeisterin Ute Hustig. Es sei ein wichtiges Anliegen, Behinderte in das Leben einzubeziehen. „Ich freue mich schon auf den Neujahrsempfang, wenn der Chor der Bauhelfer wieder singen wird.“

Jahnke hat noch eine weitere gute Nachricht: Das Haus ist laut Bauaufsicht mängelfrei. Einzig der Keller ist ein Ausbautraum. Wo früher Jugendbands probten, soll unter der Kappendecke ein Gesellschaftsraum entstehen. Im Förderverein des Mehrgenerationenhauses gibt es einen ehemaligen Tonmeister der Defa. Da taucht schon die Vision auf, dass von hier aus einmal die „Nuthewelle“ sendet oder ein Medienklub entsteht. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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