Potsdam-Mittelmark: „Mein ,Major Tom’ ist ein Evergreen“

Er war völlig losgelöst als Major Tom, ließ die Sonne brennen und die Wüste leben. Nach den äußeren Universen erforscht der einstige Neue Deutsche Welle-Held Peter Schilling das innere Universum. „Emotionen sind männlich“ hat der 53-Jährige auf seinem aktuellen Album erkannt. Mit neuen und alten Liedern stand er am Donnerstagabend beim Werderaner Baumblütenfest auf der Bühne, davor sprach er mit den PNN:

Mit welchen Emotionen sind Sie nach Werder (Havel) gekommen?

Mit sehr positiven. Ich möchte einen schönen Tag mit meinem Publikum verbringen. Werder kannte ich bislang nur von der Autobahn. Es ist schön, außerdem spürt man, der Ort hat Geschichte.

Sie haben sich eingehend mit männlichen Emotionen beschäftigt – musikalisch und in Buchform. Wie unterscheiden sich denn vom Testosteron gesteuerte Gefühle von weiblichen Emotionen?

Männer verstecken oft ihre Emotionen, leben sie nicht aus. Frauen haben da weniger Probleme, was ihnen leichte Vorteile im Leben gibt.

Ihre neuen Lieder haben nicht immer die sorglose Leichtigkeit der NDW- Songs aus den 80er Jahren. Wie gehen ihre alten Fans damit um?

Es ist für einige eingefleischte Anhänger scheinbar ein Problem, „ihren“ Peter, neu zu entdecken. Dafür habe ich durch die neuen Lieder und neuen Texte auch neue Fans finden können. Ich wünsche mir, dass man mich einfach so annimmt, wie ich bin.

Manche Sänger sind von den eigenen früheren Hits genervt, wollen sie nicht mehr singen. Haben Sie noch Spaß die alten Songs wie „Major Tom“?

Natürlich habe ich Spaß daran. Mein „Major Tom“ ist ein Evergreen geworden. Darauf kann man doch stolz sein. Das ist Teil meines Repertoires, meines Lebens. Peter Schilling ohne „Major Tom“ wäre wie ein Mercedes ohne seinen Stern.

Die Fragen stellte Kay Grimmer