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Potsdam-Mittelmark: Michendorf entwickelt Gewerbepark Jegliche Art von Firmen dürfen sich ansiedeln

Michendorf - Nach drei Jahren geht es jetzt mit den Michendorfern Plänen für den Gewerbepark an der Feldstraße voran. Auf der Gemeindevertretersitzung am Montag wurden die Weichen für ein längst überfälliges Bebauungsplanverfahren gestellt.

Von Eva Schmid

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Michendorf - Nach drei Jahren geht es jetzt mit den Michendorfern Plänen für den Gewerbepark an der Feldstraße voran. Auf der Gemeindevertretersitzung am Montag wurden die Weichen für ein längst überfälliges Bebauungsplanverfahren gestellt. Bisher konnte man sich nicht einigen, daher lagen gleich vier Varianten zur Abstimmung vor. Entschieden haben sich die Gemeindevertreter nun für einen Gewerbepark, auf dessen Gesamtfläche von rund elf Hektar sich hochwertiges und sogenanntes störendes Gewerbe ansiedeln darf. Firmen, die Lärm, Gerüche oder Staub produzieren, zählen unter anderem zu störendem Gewerbe.

Mit ihrer Entscheidung haben die Gemeindevertreter jetzt den Wünschen der beiden dort ansässigen Bauunternehmer entsprochen. Seit Jahren streiten die Firmenchefs um die Entwicklung des Gewerbeparks. Dabei geht es wie berichtet darum, dass der Beelitzer Bauunternehmer Thomas Schielicke, dem ein Großteil der Flächen im Gewerbepark gehört, dort höherwertiges Gewerbe ansiedeln möchte. Der Wildenbrucher Transport- und Bauunternehmer Roland Syring, der dort bereits auf 7000 Quadratmetern Bau- und Erdstoffe lagert, will seinen Betrieb an dem Standort aber nicht aufgeben. Einschränkungen hat Syring bereits hingenommen: Er darf täglich weniger als 400 Tonnen bewegen. Freiwillig begrenzen seine Lkw-Fahrer ihre Geschwindigkeit auf 25 km/h, um die Anwohner nicht zu sehr zu stören. Doch vielen Gemeindevertretern reicht das nicht aus.

Das Votum für die einzelnen Vorschläge war eine Entscheidung für oder gegen  Syrings Unternehmen. Denn eine der Varianten, die immerhin sieben Stimmen erhielt, sah vor, dass das gesamte Gewerbegebiet ausschließlich nur wenig störenden oder höherwertigen Unternehmen vorbehalten wird. Das hätte jedoch das Aus für den Wildenbrucher Unternehmer an dem Standort bedeutet.

Für ein „sauberes Gewerbegebiet“ setzt sich seit Jahren indes der Michendorfer Ortsbeirat ein. Die Anwohner würden bereits durch den Autobahnlärm gestört. „Man kann ihnen eine lärmintensive Nutzung des Gewerbegebiets nicht auch noch zumuten“, sagte Michendorfs Ortsvorsteher Hartmut Besch (FDP) am Montag auf der Gemeindevertretersitzung. Auch die CDU-Fraktion und der Fraktionsvorsitzende der Linken Peter Pilling stimmten für einen Gewerbepark ohne Lärm, Kies und Staub. Die Grünen-Fraktionschefin Claudia Günther warb hingegen für eine offene Nutzung und nahm Syring in Schutz: „Belastendes Gewerbe gehört zum Leben dazu.“ Zudem sei es schwierig für den Unternehmer, einen neuen Platz zu finden.

Ob höherwertiges oder störendes Gewerbe, die Anwohner werden belastet. Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed sagte am Dienstag den PNN, dass die Situation weiter problematisch bleibe. „Der Gewerbeverkehr wird auch in Zukunft dicht an den Häusern in der Feldstraße vorbeifahren.“ Eva Schmid

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